- November 2022 – Kulturkorrespondenz östliches Europa № 1432
In Brasilien leben etwa 300 000 Nachfahren pommerischer Einwanderer des 19. Jahrhunderts. Ihre Sprache wird in manchen Regionen noch in der Familie gesprochen, in anderen geht sie zugunsten des Portugiesischen zurück. Nach rund siebzig Jahren der Vernachlässigung und Marginalisierung hat Brasilien begonnen, Minderheitensprachen als nationales Kulturerbe anzuerkennen, den Spracherhalt zu fördern und sogar manche in der Schule zu unterrichten. Eine von ihnen ist Pommerisch: eine Sprache, die mündlich, privat, weitab vom Hochdeutschen, ohne Schrift und Standards von allgemeiner Gültigkeit, verwendet wird. Von Peter Rosenberg