Vor sechzig Jahren wurde die Charta der deutschen Heimatvertriebenen verkündet. Fünf Jahre nach dem Krieg dachten die Deutschen aus dem Osten nicht an Rache. Sie hofften auf eine baldige Rückkehr in die Heimat – was jedoch nur selten gelang.
Die Charta der Heimatvertriebenen war in manchem ihrer Zeit voraus: Sie ist ein Dokument des Willens zur Versöhnung, zur Integration und zum Wiederaufbau. Daran sollten sich im Kampf um die Deutungshoheit der Vertriebenengeschichte manche erinnern.
Auf einer Festveranstaltung ist die vor 60 Jahren verabschiedete »Charta der deutschen Heimatvertriebenen« gewürdigt worden. Sie sei eine »Voraussetzung für die Erfolgsgeschichte« der Bundesrepublik gewesen, sagte Bundestagspräsident Lammert (CDU).
Einäugige Sicht der Dinge: Die deutschen Vertriebenen sind bis heute Fremdkörper im Kosmos der europäischen Nationen geblieben. Nun könnte die Enkelgeneration beitragen, europäische Geschichte gemeinsam zu bewerten.
Tschechische Polizisten haben auf einer Wiese bei Bergersdorf ein Massengrab entdeckt. Vermutlich handelt es sich um die Überreste deutscher Bauern, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ermordet wurden. 65 Jahre lang war ihr Schicksal ungeklärt.
Lettland war bis zum Zweiten Weltkrieg das größte Zentrum der Deutschbalten und ist bis heute stark von den Einflüssen aus Nord- und Ostdeutschland geprägt