Rezension / Theodor Buhl schildert seine Flucht nach 1945 in dem Roman »Winnetou August« – ohne Jammern und vorauseilenden Gehorsam.
Christoph Wenzel

Die Welt • 26.10.2010

[…] Herausgekommen ist ein ungewöhnliches Buch. Einerseits weil es immer wieder den erzählerischen Spagat zwischen unterhaltsamer Leichtigkeit und Witz sowie knüppelharter Kriegsdramatik und roher Sprache meistert. Andererseits weil Buhl mit der Vertreibung ein Thema aufgreift, das in der deutschen Literatur kaum vorkommt. Er tut dies ohne wehleidiges Jammern, aber auch ohne vorauseilende politische Korrektheit. »Das Thema Vertreibung muss in der Literatur angesprochen werden können, ohne dass der Autor ständig den Kontext zu betonen hat, in dem das Leid der deutschen Zivilbevölkerung historisch gesehen werden muss«, sagt Buhl. Das erreicht er, indem er Flucht und Vertreibung aus der Sicht eines Kindes schildert. […]

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Wie Winnetou aus Schlesien vertrieben wurde
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