Frankfurter Allgemeine Zeitung • 27.10.2010
[…] In einer Zeit, als noch deutsche Besucher in Breslau oder Danzig stumm auf zufällig erhaltene deutsche Inschriften starrten und Polen diese geflissentlich übersahen, sprach Tomaszewski schon vom gemeinsamen Kulturerbe und von »Baudenkmälern mit doppelter Nationalität«. Habilitierter Kunsthistoriker und Architekt, Ende der Achtziger Direktor des römischen Internationalen Zentrums für Erhalt und Restaurierung von Kulturgütern, in den Neunzigern Generalkonservator Polens, förderte er die Wiederherstellung der schlesischen Friedenskirchen in Schweidnitz und Jauer durch polnische und deutsche Restauratoren, die Sanierung der Breslauer Jahrhunderthalle und deren Aufnahme in die Welterbe-Liste der unesco – was ihm auch mit der Marienburg gelang. Die Gründung vieler deutsch-polnischer Organistaionen zu Schutz und Pflege des gemeinsamen Erbes geht auf ihn zurück, auch die Atmosphäre von Achtung und Vertrauen, die in ihnen herrscht – fester und widerstandsfähiger als so manches von Diplomaten gezimmerte politische Kunstrukt.[…]
- Aussöhner
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