Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich 180 Besucher im Hof von Schloss Caputh ein.
Bei strahlendem Sonnenschein nahmen am Samstag, dem 9. Mai um 15 Uhr über 180 Besucher an der Eröffnung der Ausstellung im Hof von Schloss Caputh teil. Der Saxophonist Olaf Mühlenhardt griff in den von ihm ausgewählten Musikstücken zu Beginn, nach den Begrüßungen und zum Schluss der Eröffnung die Stimmung der ostpreußischen Landschaft auf und schlug einen Bogen von der Barockmusik über die Romantik bis ins 20. Jahrhundert.
Als erster begrüßte Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg als Hausherr die Gäste. Er würdigte die langjährige gute Zusammenarbeit der Stiftung und des Deutschen Kulturforums östliches Europa bei der Präsentation von Ausstellungen in Schloss Caputh. Seit nun mehr fünf Jahren werden in den Sommermonaten vorzugsweise Schlösserlandschaften im östlichen Europa vorgestellt. Dorgerloh verwies auf das Buch friedrichstein. das schloss der grafen von dönhoff in ostpreußen, die Grundlage der Ausstellung, und dankte den beiden Herausgebern – Dr. Kilian Heck, Kunsthistoriker und Autor der Texte in der Ausstellung sowie Christian Thielemann als den Initiator der Wiederentdeckung des Schlosses. Er verwies darauf, dass die Stiftung in diesem Jahr neben der Fotoausstellung in Schloss Caputh eine weitere Ausstellung zu Ostpreußen zeigt: Ende des Jahres wird in Schloss Schönhausen die Sammlung der Dohna-Schlobitten eröffnet. Abschließend dankte Herr Dorgerloh allen an der Erstellung und der Präsentation der Ausstellung Beteiligten.
Frau Dr. Doris Lemmermeier, die Direktorin des Deutschen Kulturforums östliches Europa ging in ihrer Rede ebenfalls auf die über Jahre bewährte erfolgreiche Kooperation der Stiftung und des Kulturforums ein und dankte Frau Reichelt, der Kastellanin von Schloss Caputh für die gute Kooperation. Im Unterschied zu den bisherigen Ausstellungen in Caputh steht in dieser ein Schloss – Friedrichstein – im Zentrum sowie die Geschichte der Grafen von Dönhoff, deren Stammsitz es war. Anschließend skizzierte sie die Bedeutung gerade Ostpreußens innerhalb des Themenspektrums des Kulturforums. Noch heute übe diese Region eine besondere Faszination auf die Menschen aus. Frau Lemmermeier wies darauf hin, dass die Ausstellung als Wanderausstellung konzipiert sei und nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen und im Kaliningrader Gebiet gezeigt werden soll. Zur Ausstellung findet ein Begleitprogramm im Haus der Brandenburg-Preußischen Geschichte statt, das mit einem Vortrag über Friedrichstein und andere Schlösser des ostpreußischen Adels nach 1701 von Dr. Hans-Joachim Kuke, Berlin am Dienstag, dem 12. Mai beginnt. Frau Lemmermeier dankte allen an der Konzeption und deren Präsentation der Ausstellung Beteiligten.
Christian Thielemann, der Initiator und Mitherausgeber des Buches friedrichstein. das schloss der grafen von dönhoff in ostpreußen beschrieb in der Einführung in die Ausstellung seine persönliche Entdeckung von Schloss Friedrichstein. Fasziniert von der außergewöhnlichen Landschaft Ostpreußens stellte er bei der Suche nach Literatur über diese Region fest, dass die meisten Publikationen bereits vor dem Krieg oder in der unmittelbaren Nachkriegszeit entstanden waren. Erst in jüngster Zeit habe sich die Situation geändert. Zu den Büchern über Ostpreußen, die ihm ein anschauliches Bild der Geschichte der Region vermittelten, gehörten auch die von Marion Gräfin Dönhoff. In einem war Schloss Friedrichstein abgebildet. Dieses Schloss wurde Ende des Kriegs zerstört und die Ruine in der Nachkriegszeit abgetragen. Thielemann besuchte den Ort zu verschiedenen Jahreszeiten und konnte im Winter, wenn die Blätter der Bäume die Sicht nicht versperrten, anhand der Höhe des Bewuchses feststellen, was zur ursprünglichen Gartenanlage gehörte und was der Verwilderung geschuldet ist. Ungläubig, dass von dem imposanten Schloss nichts mehr erhalten sein sollte, wandte sich Christian Thielemann an Mitglieder der Familie Dönhoff. Zunächst hieß es, es sei so gut wie alles verloren. Dann fanden sich doch einige Fotografien und Stücke der ehemaligen Ausstattung. Die Funde animierten, die Suche fortzusetzen. Am Ende stand ein aufwendig bebildertes Buch, das eine gute Dokumentation des verschwundenen Schlosses bietet. Sie ist die Basis der Fotoausstellung friedrichstein. das schloss der grafen von dönhoff in ostpreußen.
Olaf Mühlenhardt studierte klassisches Saxophon in Hamburg und in den USA und unterrichtete an der Stuttgarter Musikschule. Neben seiner pädagogischen Arbeit spielt er mit verschiedenen Ensembles und Orchestern, insbesondere dem Raschèr Saxophone Orchestra und gibt Workshops und Kammermusikkurse im In- und Ausland, unter anderem in den USA, zuletzt am Sydney Conservatorium. Er konzertierte in vielen der großen Konzerthäuser und Festivals in Deutschland sowie in Frankreich, Finnland, den Niederlanden, Tschechien, Ungarn, der Schweiz, Australien und in den USA. Seit 2007 lebt er freischaffend in Berlin.
Im Rahmen der Ausstellung werden zwei Vorträge und eine Buchpräsentation angeboten. Das Begleitprogramm ist eine gemeinsame Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa und des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte.
Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall
Am Neuen Markt 9
Potsdam
T. + 49 (0)331 62085 50
statt.
Dienstag, 12. Mai 2009 | 19.00 Uhr
Ausstellung mit Begleitprogramm im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam | Verlängert bis 31. Oktober 2009!
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