Herrenhäuser in Estland und Lettland. Wanderausstellung
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Kolk/Kolga war eines der ältesten, größten und reichsten Güter in der Ostseeprovinz Estland. Das repräsentative Herrenhaus wurde in den 1760er Jahren für Karl Magnus Graf von Stenbock (1725–1798) errichtet. Foto: Thomas Helms, Schwerin

Stationen der Ausstellung

Der im 19. Jahrhundert geprägte Begriff Baltikum bezog sich ursprünglich ausschließlich auf das ehemalige Herrschaftsgebiet des Deutschen Ordens, Alt-Livland, bzw. die vormaligen Ostseeprovinzen des russischen Reiches, im Wesentlichen das Territorium der heutigen Staaten Estland und Lettland. Die mit den Ordensrittern ins Land gekommenen deutsche Adeligen gehörten bis Ende des 19. Jahrhunderts zur Oberschicht. Der deutschbaltische Adel besaß bis zu 70% der Landfläche in Alt-Livland und übten damit auch wirtschaftliche und politische Macht aus.

Die Ausstellung stellt an Hand ausgewählter Beispiele adelige Gutsanlagen mit dem Herrenhaus im Zentrum und ihre Geschichte vor. Einige der ältesten Herrenhäuser gingen aus umgebauten Burgen der Ordensritter hervor. Noch im 18. Jahrhundert wurde ein Großteil der Gebäude aus Holz errichtet. Die meisten der noch erhaltenen Herrenhäuser entstanden im 19. Jahrhundert in den verschiedenen Spielarten des Historismus.

Der Gutshof umfasste Speicherräume und Ställe für Reit- und Arbeitstiere, aber auch Wohnräume für Bedienstete und verschiedene Wirtschaftsgebäude. Deren räumliche Nähe zum Herrenhaus spiegelte sich im architektonisch und stilistisch einheitlichen Aussehen des engsten Hofensembles. Im 18 Jahrhundert umgab das Herrenhaus ein Park im Stil des Barock, später in Form eines englischen Landschaftsgartens.

Mit der Entstehung der Nationalstaaten Estland und Lettland nach dem Ersten Weltkrieg endete die herausgehobene Stellung der deutschen Oberschicht. Von dem erhaltenen bauhistorischen Erbe wartet neben einigen Dutzend herausragend rekonstruierter Beispiele die Mehrzahl auf ihre Instandsetzung und eine sinnvolle neue Nutzung.

Autoren

Der zweisprachige (deutsch-englische) Wanderausstellung wurde vom Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Marburg realisiert. Das Konzept wurde von Dr. Agnese Bergholde-Wolf erstellt, die auch die Texte verfasste. Der Großteil der gezeigten Fotos befindet sich im Bildarchiv des Herder-Instituts.

Technische Daten

Die Ausstellung besteht aus 16 Roll-ups mit dem jeweilen Maßen von 220 cm x 150 cm, die in Transporttaschen mit den Maßen 166 x 12 x 14 cm, Gewicht: ca. 8 kg verpackt sind.

Die Ausstellung ist kostenfrei zu entleihen. Der Leihnehmer übernimmt die Organisation und die Kosten des Transports sowie Auf- und Abbau der Ausstellung.

Flyer

Flyer zur Ausstellung, InnenseiteFlyer zur Ausstellung, Innenseite

Zur Ausstellung werden Flyer geliefert, die allgemein über das Thema informieren.

Publikation

Buchcover: Agnese Bergholde-Wolf: Adeliges Leben im Baltikum.Buchcover: Agnese Bergholde-Wolf: Adeliges Leben im Baltikum.

Agnese Bergholde-Wolf: Adeliges Leben im Baltikum. Herrenhäuser in Estland und Lettland | The Life of the Baltic Nobility. Manor Houses in Estonia and Latvia.
112 Seiten, Broschur. Mit zahlreichen Fotografien und historischen Abbildungen.
weitere Informationen

Stationen der Ausstellung


2022

10. November 2022 bis 31. Dezember 2022
Museum Wolmar | Valmieras Muzejs (Lettland)

2020

Anfang März bis 27. April 2020
Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e.V.


2019

3. November 2019 bis 1. März 2020
Gutshaus Ludorf

22. August bis 30. September 2019
Herder-Institut Marburg

Eröffnung:
Mittwoch, 21. August 2019

19. Mai bis 28. Juli 2019
Schloss Caputh

Eröffnung:
Samstag, 18. Mai 2019
15:00 Uhr