Schlimmer als historischer Streit ist für sie die Ignoranz: Die Enkelkinder der nach dem Zweiten Weltkrieg vertriebenen Deutschen wollen das Interesse auf Ostmitteleuropa lenken. Revanchismus ist ihre Sache nicht.
Vor 75 Jahren wurde die »Steuben« in der Ostsee versenkt – zehn Tage nach der »Wilhelm Gustloff«. Die meisten Passagiere hatten keine Chance auf Rettung.
Zusammen mit dem irischen Galway ist das kroatische Rijeka Europäische Kulturhauptstadt 2020. Für einige überraschend, denn die Hafenstadt hat kein römisches oder mittelalterliches Erbe, dafür eine bewegte Vergangenheit ab dem Ersten Weltkrieg. Statt in ein Spektakel will man langfristig investieren.
Die Hafenstadt an der kroatischen Adria zeigt bereits jetzt an vielen Orten ihren schrägen Charme. Dieser offenbart sich zum Beispiel in einem ungewöhnlichen Museum.
Die Hafenstadt Rijeka an der kroatischen Adria will sich neu erfinden. Das europäische Hauptstadtjahr macht dafür beträchtliche Gelder zugänglich. So sollen sie investiert werden.
Sein fulminanter Familien- und Zeitroman »Die Reparatur der Welt« wirft am Beispiel des Donauschwaben Georg Kempf einen Blick auf die Verwerfungen der Geschichte
Erstmals hat eine Schülerin aus Bad Nauheim am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilgenommen – mit dem Thema Vertreibung von Deutschen aus Ostpreußen und dem heutigen Tschechien während und nach dem Zweiten Weltkrieg
Mein Opa wurde in einem Dorf in Ostpreußen geboren. Heute gehört die Region zu Russland, zwischen Polen und Litauen an der Ostseeküste. Meine Großeltern wollten immer mal hinfahren. Meine Eltern wollten immer mal hinfahren. Nie hat es geklappt. Dann habe ich entschieden: Ich muss meiner Geschichte hinterherreisen.
Er wusste, dass er auch hier nicht dazugehören durfte: Paul Celans erste und einzige Israel-Reise im Herbst 1969 begann voller Hoffnung und endete in einem Fiasko. Ein Gastbeitrag.
Lanna: der Name stand einst für Großindustrie und Mäzenatentum, für prächtige Villen im Salzkammergut und in Prag, für bahnbrechende technische Bauwerke und Infrastruktur. Ihr Schicksal zeichnet der ORF in einer Dokumentation nach, die die Schauplätze in Österreich und Böhmen verbindet und erstmals die Ergebnisse jüngerer Forschung präsentiert.
Der Zeitzeuge, Holocaust-Überlebende und langjährige Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Marko Feingold, ist Montagmittag auf dem jüdischen Friedhof im Salzburger Stadtteil Aigen beigesetzt worden. Zahlreiche Trauergäste aus Politik, Gesellschaft und Kultur nahmen an der traditionell als Kewura zelebrierten Totenfeier teil.
Marko Feingold, der älteste Überlebende des Holocaust in Österreich, ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 106 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Feingold hatte vier NS-Konzentrationslager überlebt und wurde nicht müde, gegen antisemitische und antidemokratische Tendenzen aufzustehen.
Als 1919 in Slawonien geborener »Deutscher« konnte man sich der Geschichte nicht entziehen, auch wenn man keinerlei Lust auf Heldentum hatte. Slobodan Šnajder erzählt von einem, der sein Schicksal zu überleben suchte. In seinem Roman interagieren Lebende und Tote, Natur und Geschichte, Zeiten und Räume.