Von deutschen Donauhäfen aus fuhren im 18. Jahrhundert regelmäßig Schiffe flussabwärts. Menschen, die sich im südöstlichen Mitteleuropa eine bessere Zukunft versprachen, ließen sich einschiffen. Die meisten stammten aus den südwestlichen Ländern des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Ihr Ziel war das Königreich Ungarn, wo nach der Befreiung von der türkischen Herrschaft Arbeitskräfte benötigt wurden. Die Einwanderer nannte man unabhängig von ihrer Herkunft »Schwaben«. Sie waren wirtschaftlich erfolgreich und prägten weite Landstriche. Nach 1918 gehörten diese nun »Donauschwaben« genannten Gruppen drei verschiedenen Staaten an.
Ab 1944 verloren Hunderttausende durch Flucht, Vertreibung, Verfolgung und Deportation ihr Zuhause, Tausende ihr Leben. Ein Großteil der Entwurzelten fand in Süddeutschland Zuflucht. Lediglich die Banater und Sathmarer Schwaben in Rumänien und ein Teil der Ungarndeutschen durften bleiben. Viele von ihnen kamen als Spätaussiedler nach Deutschland, die Verbliebenen bilden heute aktive deutsche Minderheiten in ihren Heimatstaaten.
Gerhard Seewann, geb. 1944 in Graz, Studium der Geschichte und Philosophie in Graz, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Archiv der deutschen Jugendbewegung auf Burg Ludwigstein sowie an der Universität München, 1980 Leiter der Bibliothek des Südost-Instituts in München, 2007–2015 Stiftungsprofessur für die Geschichte der Deutschen im südöstlichen Mitteleuropa an der Universität Fünfkirchen/Pécs. Zahlreiche Publikationen: Geschichte der Deutschen in Ungarn, mit P. Dippold: Bibliographisches Handbuch der ethnischen Gruppen Südosteuropas u. a.
Michael Portmann, geb. 1975 in Escholzmatt/Schweiz, Studium der Ost- und Südosteuropäischen Geschichte und Slawistik an der Universität Wien, seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Historischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, seit 2013 Senior Research Associate am Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der ÖAW. Zahlreiche Publikationen: Die kommunistische Revolution in der Vojvodina 1944–1952. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, mit W. Mueller: Osteuropa vom Weltkrieg zur Wende u. a.
Herausgegeben vom Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm.
Seewann, Gerhard; Portmann, Michael: Donauschwaben. Deutsche Siedler in Südosteuropa. Zweite aktualisierte und korrigierte Auflage. Mit zahlreichen Farb- und S.-W.-Abbildungen, Karten und ausführlichen Registern. 371 Seiten, gebunden. Reihe: Potsdamer Bibliothek östliches Europa – Geschichte, Potsdam 2020. Herausgegeben vom Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm.
19,80 € | ISBN 978-3-936168-88-4
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