Vortrag, Film und Podiumsdiskussion am 1. März 2011 in der Berliner Landesvertretung Baden-Württembergs
Das Thema »Donauschwaben« wurde vom Berliner Publikum überraschend positiv aufgenommen. Dabei ging es auch um die Frage, inwieweit dieser erst in der Zwischenkriegszeit entwickelte Begriff von den verschiedenen Gruppen der neuzeitlichen deutschen Siedler im historischen Ungarn überhaupt rezipiert wird – etwa von den Sathmarer und Banater Schwaben in Rumänien, von den Deutschen Ungarns etwa in der Schwäbischen Türkei oder im Ofener Bergland, oder dann von jenen Schwaben, die nach 1918 in den südslawischen Ländern lebten.
Professor Gerhard Seewann klärte nicht nur über Hintergründe und Ablauf der Siedlungsgeschichte im 18. und 19. Jahrhundert auf, sondern ging auch auf das besondere Verhältnis dieser Gruppen zum ungarischen Staat bis in die Gegenwart ein. Ausschnitte aus dem Film das schicksal der donauschwaben boten Einblicke vor allem in problematische Bereiche der Geschichte bis 1945. In der Podiumsdiskussion mit Dr. Mathias Beer (Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübigen), Christian Glass (Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm) und Johann Schuth (neue zeitung Budapest) wurde der Frage unterschiedlicher Identitäten und unterschiedlicher Geschichtserfahrungen der donauschwäbischen Gruppen nachgegangen. Einigkeit herrschte darüber, dass die intensive Nutzung neuer Medien zu einer Verstärkung der Regionalisierung und weniger zu einem übergreifenden Gemeinschaftsbewusstsein führe.
Die Diskussion zeigte, dass weitere Einzelregionen, aber auch besondere Aspekte des großen thematischen Bereichs künftig vertieft behandelt werden müssen. Besonderen Anklang fand die Präsentation der Kooperationspartner vor allem aus Baden-Württemberg auf eigenen Informationstischen.
Dr. Doris Lemmermeier begrüßt die zahlreich erschienenen Teilnehmer in der Landesvertretung von Baden-Württemberg.
Professor Gerhard Seewann von der Universität Pécs/Fünfkirchen entwirft einen konzisen Überblick über die Geschichte der neuzeitlichen deutschen Siedlung in Ungarn.
Günter Czernetzky gibt Erläuterungen zu dem gemeinsam mit Astrid Beyer erarbeiteten Dokumentarfilm das schicksal der donauschwaben
Die Teilnehmer das Podiums und der Referent des Einführungsvortrags bei der Diskussion mit den Teilnehmern: Dr. Mathias Beer, Dr. Harald Roth (Moderator), Johann Schuth, Christian Glass, Prof. Dr. Gerhard Seewann. (v.l.n.r.).
Blick ins Publikum
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