Die Ausstellung wird vom Deutschen Kulturforum gemeinsam mit der Stiftung »Pogranicze« und dem Kulturzentrum »Pogranicze – sztuk, kultur, narodów« gezeigt
Nach den vorangegangenen Etappen in Sowjetsk (Tilsit), Kaliningrad, Klajpėda und Vilnius ist die Ausstellung Der kleine Frieden – Aufbruch an der Memel nun in Sejny angekommen, einem kleinen Ort im Nordosten Polens, ein paar Kilometer von der litauischen Grenze entfernt. Kooperationspartner und Gastgeber der vom Deutschen Kulturforum vorbereiteten Ausstellung ist die weit über die Region hinaus bekannte Stiftung Pogranicze (Borderland Foundation) und das Kulturzentrum Pogranicze – sztuk, kultur, narodów (Borderland of Arts, Cultures and Nations).
Zur Eröffnung der ausgewählten Bild-Textzyklen in der Galerie des Kulturzentrums strömten über 50 Interessierte, darunter vor allem Lehrer an Schulen in Polen und Litauen, teilweise mit ihren Schülern, sowie Bewohner von Sejny und Umgebung in den kleinen Raum. Urszula Wasilewska, die als Verlagsmitarbeiterin der Stiftung mit der Ausstellungsorganisation betraut war, hatte gezielt Einladungen verschickt und Informationsfaltblätter zu der Schau entworfen, die die zahlreichen Besucher ebenso dankbar annahmen wie die polnischen und litauischen Imageflyer des Deutschen Kulturforums östliches Europa.
Krzysztof Czyżewski, Vorsitzender der Stiftung Pogranicze, hielt zur Begrüßung eine energische und berührende Rede, in der er die Besucher auf die Verknüpfung der Thematik der Ausstellung mit ihren eigenen Erfahrungen im polnisch-litauischen Grenzgebiet hinwies. Die Bild-Textzyklen zeigen das Provinzstädtchen Sowjetsk (Tilsit), die umgebende Landschaft sowie vor allem Porträts der heute dort lebenden Menschen und ihrer Behausungen. Diese Bilder und Geschichten von beiden Seiten des Memelstroms porträtieren Menschen verschiedener gesellschaftlicher Milieus, unterschiedlicher Nationalitäten, mehrerer Zeitschichten: Ein Mosaik, von dem auch Sejny und seine Region Zeugnis ablegen können, wie Czyżewski betonte.
In den Gesprächen mit Krzysztof Czyżewski, Urszula Wasilewska und Bożena Szroeder stellte sich außerdem heraus, dass die Stifung und das Kulturzentrum Pogranicze ambitionierte Pläne haben, die Ausstellung nicht nur bis zum 1. Februar 2008 zu zeigen, sondern sie als Ausgangspunkt für die Arbeit mit Schülern aus Polen und Litauen, eben aus der Region um Sejny, auch pädagogisch zu nutzen. Es sollen die Historie Tilsits, die Bedingungen des Tilsiter Friedens 1807 – der die Stadt neben ihrem Käse berühmt gemacht hat und anlässlich dessen die Ausstellung konzipiert wurde – sowie die Folgen dieses Friedens anhand der Ausstellung erarbeitet, aber auch die Geschichte der Menschen, die sich hinter den Bildern verbergen und in den Texten aufleuchten, nachvollzogen werden. Krzysztof Czyżewski, der das kreative Schaffen der Stiftung Pogranicze als eine Art »fliegendes Laboratorium« bezeichnet, hält eine solche Analyse wichtig für die Sensibilisierung nicht nur der Menschen in Sejny, sondern in allen Grenzregionen für das besondere Verständigungspotential, das allein aus der Lage dieser Gebiete resultiert.
Die Autoren der Ausstellung, Martin Rosswog (Fotografien) und Ulla Lachauer (Texte), können sicher sein, dass ihre Bilder und Texte in Hände gegeben wurden, die daraus vielfältige Bezüge herstellen und neue Werkschichten hervorbringen werden.
Fotoausstellung anlässlich des zweihundertjährigen Jubiläums des Tilsiter Friedens
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