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Mit dem Georg Dehio-Buchpreis 2024 des Deutschen Kulturforums östliches Europa werden Ulrike Draesner für ihr literarisches Gesamtwerk und Karolina Kuszyk mit ihrem Übersetzer Bernhard Hartmann für das Buch In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen ausgezeichnet.
Hauptpreis
Ulrike Draesner | © Dominik Butzmann
Die siebenköpfige Jury kürte die Schriftstellerin und Dichterin Ulrike Draesner zur Trägerin des Hauptpreises.
»In ihrer Romantrilogie, begonnen 2014 mit Sieben Sprünge vom Rand der Welt, fortgesetzt im Roman Schwitters (2020) und beendet 2023 mit Die Verwandelten ist es Ulrike Draesner gelungen, das historisch bedeutende und aktuelle Thema ›Flucht und Vertreibung‹ in einer vielstimmigen und differenzierten Weise zu gestalten, die in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur einzigartig ist. Seit Jahrzehnten schaffen Ulrike Draesners literarische Texte – angefangen von ihrem Lyrikdebüt gedächtnisschleifen bis zum neuesten Roman Die Verwandelten – über gattungs- oder thematische Grenzen hinaus Räume der sprachlichen Sensibilisierung sowie der Reflexion, welche Komplexität zumuten und Tabus nicht scheuen.«
Förderpreis
Die Autorin Karolina Kuszyk und der Übersetzer Bernhard Hartmann. Fotos: © Grzegorz Lityński / Benno Kirsch
Der Förderpreis geht an die Autorin Karolina Kuszyk mit ihrem Übersetzer Bernhard Hartmann für das Buch In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen.
Aus der Begründung der Jury:
»Klug und sensibel und bisweilen mit ironischer Leichtigkeit geht die Autorin in ihrem Werk den ›Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen‹ nach. […] Das Buch bietet einen differenzierten Zugang zur Geschichte der West- und Nordwestgebiete des heutigen Polen, die früher zum Deutschen Reich gehört hatten und deren Bevölkerung von mehrfacher Migration betroffen waren. Die polnische Originalausgabe, erschienen 2019, löste eine lebhafte Diskussion in Polen aus. Die glänzende deutsche Übersetzung von Bernhard Hartmann verhilft dem wichtigen Buch nun auch im deutschen Sprachraum zu einer weiten Verbreitung.«
Preisverleihung
Die feierliche Verleihung der Preise fand am Donnerstag, d. 10. Oktober 2024 in der Staatsbibliothek zu Berlin – Simón-Bolívar-Saal statt.
Zum Bericht von der Preisverleihung
Das Deutsche Kulturforum östliches Europa verleiht den Georg Dehio-Buchpreis in diesem Herbst zum elften Mal. Mit der von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturstaatsministerin Claudia Roth, mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Auszeichnung werden Autorinnen und Autoren geehrt, die sich in ihren Werken fundiert und differenziert mit den Traditionen und Wechselbeziehungen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa auseinandersetzen. Der Buchpreis ist aufgeteilt in einen Hauptpreis für ein publizistisches bzw. literarisches Gesamtwerk und einen Förderpreis für eine herausragende Publikation.
Zusammensetzung der Jury
- Dr. Christine Absmeier, Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart
- Dr. Enikő Dácz, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, München
- Dr. Elisabeth Fendl, Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa, Freiburg i. Breisgau
- Prof. Dr. Marek Hałub, Germanist, Universität Breslau/Wrocław
- Olaf Hamann, Staatsbibliothek zu Berlin
- Dr. Silke Pasewalck, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte im östlichen Europa, Oldenburg
- Keno Verseck, Journalist, Berlin (Vorsitz)
Ulrike Draesner | Penguin Verlag
Weitere Informationen zur Schriftstellerin auf ihrer eigenen Website und auf den Internetseiten des Penguin Verlags München
Karolina Kuszyk | Ch. Links Verlag
Weitere Informationen zur Autorin auf ihrer eigenen Website und auf den Internetseiten des Ch. Links Verlags Berlin (Aufbau Verlage)
Bernhard Hartmann
Weitere Informationen zum Übersetzer auf der Website der Aufbau Verlage