Das Deutsche Kulturforum östliches Europa e. V. in Potsdam vergibt 2020 zum neunten Mal den Georg Dehio-Buchpreis. Mit dieser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters, dotierten Auszeichnung ehrt das Kulturforum Autorinnen und Autoren, die Themen der gemeinsamen Kultur und Geschichte der Deutschen und ihrer östlichen Nachbarn in ihrem literarischen, wissenschaftlichen oder publizistischen Werk aufgreifen, auf hohem Niveau reflektieren und breiten Kreisen anschaulich vermitteln. Der Georg Dehio-Buchpreis ist aufgeteilt in einen Hauptpreis und einen Förderpreis.
Dank der Gastfreundschaft der Robert Bosch Stiftung kann die Preisverleihung, die am 1. Oktober 2020 um 19 Uhr in der Berliner Repräsentanz der Stiftung stattfindet, weltweit per Livestream verfolgt werden. Auch nach dem Festakt wird eine Videoaufzeichnung online verfügbar sein.
Den Hauptpreis 2020 sprach die Jury der Autorin und Dokumentarfilmerin Ulla Lachauer für ihr Lebenswerk zu. In der Begründung der Jury heißt es:
»Ulla Lachauer beschäftigt sich als Buchautorin, Filmemacherin und Radiojournalistin seit drei Jahrzehnten mit Themen der deutschen Kultur und Geschichte im östlichen Europa, in Russland und Kasachstan und dem Zusammenleben der Deutschen mit anderen Völkern. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass diese über lange Zeit tabuisierten Themen in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Damit trägt sie zu einer gemeinsamen Erinnerungskultur in Europa bei.«
Die Laudatio für Ulla Lachauer wird Prof. Joachim Rogall, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung, halten.
Der Förderpreis geht an die russische Schriftstellerin Gusel Jachina mit ihrem Übersetzer Helmut Ettinger für den Roman Wolgakinder.
»Mit großer Fabulierkunst versetzt die Autorin ihre Leserinnen und Leser in die Zeit der 1910er bis 1930er Jahre im Wolgagebiet und erzählt aus der Perspektive eines Dorfschullehrers und seiner Kinder die Geschichte der Wolgadeutschen in den Jahren der Revolutionswirren und des stalinistischen Terrors. […] Gleichfalls ausgezeichnet wird der Übersetzer Helmut Ettinger, der es vermocht hat, den Roman in einer ebenso bildkräftigen deutschen Sprache nachzuschaffen«,
so begründete die Jury ihre Entscheidung. Gusel Jachina, die den Preis wegen der Covid19-Pandemie nicht persönlich in Empfang nehmen kann, wird aus Moskau der Veranstaltung zugeschaltet.
Laudator für Gusel Jachina und Helmut Ettinger ist der Zürcher Kritiker und Journalist Prof. Ulrich Schmid.
Georg Dehio-Buchpreisträger 2020
Weitere Informationen zu den diesjährigen Preisträgern
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa mit freundlicher Unterstützung durch die Robert Bosch Stiftung Berlin
Datum | Do, 01.10.2020 |
Zeit | 19:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Ja |
Livestream aus der Robert Bosch Stiftung Berlin
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