Der Versuch des Landvermessers K. ins Schloss zu gelangen, schlägt ebenso fehl wie sein Versuch, sich in der zum Schloss gehörenden Dorfgemeinde anzusiedeln. Je mehr K. sich bemüht, desto weiter entfernt er sich vom Ziel. Die Bürokratie des Schlosses verhindert in ihrer Undurchdringlichkeit und Willkür jede Klärung seiner gesellschaftlichen wie existentiellen Situation. K. bleibt schlussendlich, was er am Tag seiner Ankunft war: ein – im günstigsten Fall – geduldeter Fremder.
Der mehrfach ausgezeichnete Film wurde von der Kritik für seine Erfassung des Kerns kafkaesker Situationen gelobt, die »glasklar und mysteriös zugleich« seien; ihm wurde ein zu Kafkas Werk passender »kühl authentisch-realistischer Touch und eine klaustrophobische Enge« attestiert (Filmstarts). Der Filmdienst urteilte: »Intensive Verfilmung des Romans von Franz Kafka, die den Schwerpunkt auf die zunehmende Resignation und Vereinsamung der – von Ulrich Mühe eindringlich gespielten – Hauptfigur legt. Die angestrebte Werktreue erfährt durch eine Erzählerstimme Unterstützung, die Stellen aus Kafkas Text vorliest und zum Filmgeschehen in ein Spannungsverhältnis setzt.« Auf kino.de wird eine »kongeniale Verwandtschaft« zwischen Haneke und Kafka festgestellt: »Mit eisigen, nachtschweren Bildern verwandelt Haneke Kafkas letzten Roman in eine kalte Utopie der Vergeblichkeit, deren unerbittliche Mechanik nur durch die sonore Erzählstimme Udo Samels gemildert« werde.
Vor dem Film Einführung durch Steffen Höhne, Professor für Kulturmanagement am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und der Universität Jena
Österreich 1997, 123 Minuten
Buch und Regie
Michael Haneke, nach dem gleichnamigen Romanfragment von Franz Kafka
Kamera
Jiří Štíbr
Schnitt
Andreas Prochaska
Original-Ton
Marc Parisotto
Produzent
Veit Heiduschka
Kostümbild
Lisy Christl
Szenenbild
Christoph Kanter
Besetzung
Ulrich Mühe: Landvermesser K.
Susanne Lothar: Frieda
Frank Giering: Artur
Felix Eitner: Jeremias
Nikolaus Paryla: Vorsteher
Inga Busch: Amalia
André Eisermann: Barnabas
Dörte Lyssewski: Olga
Norbert Schwientek: Bürgel
Hans Diehl: Erlanger
Birgit Linauer: Pepi
Branko Samarovski: Herrenhofwirt
Ortrud Beginnen: Brückenwirtin
Otto Grünmandl: Brückenwirt
Johannes Silberschneider: Lehrer
Paulus Manker: Momus
Martin Brambach: Schwarzer
Wolfram Berger: Gerstäcker
Conradin Blum: Hans
Monica Bleibtreu: Lehrerin
Udo Samel: Erzähler
Produktionsleitung
Michael Katz
Eine Veranstaltungsreihe des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Bundesplatz-Kino Berlin, dem kino mon ami Weimar und dem Tschechischen Zentrum Berlin.
Die Reihe »Kafka im Kino« ist Teil des Projekts afka2024
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Sonntag, 13. Oktober 2024
Das Schloß
15:30 Uhr, Bundesplatz-Kino
Berlin
Kafka im Kino
Eine Veranstaltungsreihe des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Bundesplatz-Kino Berlin, dem kino mon ami Weimar, dem Tschechischen Zentrum Berlin, der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Die Reihe ist Teil des Projekts afka2024
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Datum | Do, 17.10.2024 |
Zeit | 19:00 Uhr |
Eintritt | 7,– Euro | ermäßigt 5,– Euro |
Barrierefrei | Ja |
kino mon ami Weimar
Goetheplatz 11, 99423 Weimar, Deutschland
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