In ihrem Erzählband Bild mit Sprung rekonstruiert die Schriftstellerin Kristiane Kondrat das Schicksal ihrer Familie aus dem Banater Bergland (Rumänien). Es war ihr Wunsch, »die Landschaft und den Ort meiner Kindheit wie auch die Atmosphäre der damaligen Zeit wieder erstehen zu lassen«. Doch nicht nur diese verschwundene Welt auch »das Kindsein selbst« zeigt sich und fängt die Wucht der wechselvollen Gegenwart ihrer Erzählungen auf: Der Kosmos um Vater und Mutter, Tanten und Onkel erweist sich oft als Rettung. Das Kind beobachtet, wie der König gefeiert wird, doch kurz danach wird sein Bild abgehängt. »Soldaten mit Helmen und Gewehren« fluten die Region, etwas später sind es die »Lehmmenschen«, die die Landschaft zerstören und »vaterländische Lieder« über den glorreichen Kommunismus schmettern. – Das Kind ist stiller Zeitzeuge und beobachtet Begebenheiten im engsten Familienkreis, in denen sich die Geschichte der Kriegs- und Nachkriegszeit in Rumänien spiegelt..
Kristiane Kondrat (Pseudonym), geb. 1938 als Aloisia Fabry in Reschitz/Reșița im Banater Bergland (Rumänien), Studium der Germanistik und Rumänistik in Temeswar/Timișoara, Kulturredakteurin bei der Neuen Banater Zeitung. Seit 1973 in Deutschland, als freiberufliche Journalistin (Kultur) für die Süddeutsche Zeitung tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen in deutschsprachigen Literaturzeitschriften und Anthologien, Beiträge im Bayerischen Rundfunk (Hörfunk, Bayern 2, Literatur). Zahlreiche Publikationen: Regenbogen. Gedichte, Anastasius und andere Staatsbürger. Satiren, Ein großer Buchstabe fällt von der Wand. Gedichte, Abstufung dreier Nuancen von Grau. Roman, Wer tanzt im Niemandsland? – Gedichte u. a. Auszeichnungen: 2011 Förderpreis für Lyrik der Cité der Friedenskulturen (Lugano); Finalistin des Literaturwettbewerbs für politische Lyrik 2009 in Berlin; 2016 Finalistin des 20. Münchner Kurzgeschichten-Wettbewerbs Grenzgänger – Grenzgänge; 2017 Publikumspreis für Lyrik der Zeitschrift Spiegelungen; Nominierung für den Meraner Lyrikpreis 2022.
Eine Veranstaltung im Rahmen der erneuten Fortsetzung unserer 2020 gestarteten Lesereihe Unerhörte Familiengeschichten aus dem östlichen Europa, die das Deutsche Kulturforum östliches Europa von Januar bis März 2023 in Zusammenarbeit mit dem Literaturforum im Brecht-Haus Berlin ausrichtet.
Samstag, 28. Januar 2023, 17:00 Uhr
Goldener Boden
Lesung mit Ulrike Dotzer
Samstag, 25. Februar 2023, 17:00 Uhr
Geborgte Heimat | Heimat ist das, wovon die anderen reden
Lesung mit Rosemarie Bovier
Die Veranstaltung findet außerdem im Rahmen unseres Jahresthemas 2023: Die Donau – 3000 Kilometer Europa statt.
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Datum | Sa, 25.03.2023 |
Zeit | 17:00 Uhr |
Eintritt | 6,– Euro, ermäßigt 4,– Euro |
Barrierefrei | Nein |
Literaturforum im Brecht-Haus
Chausseestraße 125, 10115 Berlin, Deutschland
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