»Den Kirchen kommt in der Moderne als sichtbaren Faktoren politischen Wandels und gesellschaftlicher Konflikte eine bedeutende Rolle bei staatlichen und nationalen Integrationsprozessen zu. In Rumänien trugen sie in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen mit ihren unterschiedlichen weltanschaulichen, historisch-traditionellen und ethnischen Grundlagen sehr heterogene Einflüsse in die politische Kultur des Landes hinein.
Vom Verständnis der Kirche als gesellschaftlicher Institution ausgehend, untersucht die Studie die Kirchen als Sinngebungs- und Deutungsinstanzen des Staates und problematisiert die Bedeutung des interkonfessionellen Zusammenlebens für das gegenseitige Verhältnis.
In der multikonfessionellen Landschaft des neuen Staates steht die griechisch-orthodoxe Kirche im Mittelpunkt, wobei der Autor die griechisch-katholische und römisch-katholische Kirche sowie die protestantischen Denominationen vergleichend berücksichtigt. Die Studie arbeitet strukturgeschichtliche Aspekte heraus, die für das Scheitern der Zwischenkriegsdemokratien verantwortlich waren, und eröffnet hier neue Perspektiven.«
Quelle: Franz Steiner Verlag
Maner, Hans-Christian: Multikonfessionalität und neue Staatlichkeit. Orthodoxe, griechisch-katholische und römisch-katholische Kirche in Siebenbürgen und Altrumänien zwischen den Weltkriegen (1918-1940) (=Forschungen zur Geschichte und Kultur des östlichen Mitteleuropa (GWZO) Bd.29). 408 S., geb., Stuttgart: Franz Steiner. 2007. KNV-Titelnr.: 19366443
52,00 €, ISBN 3-515-08667-6/ ISBN 978-3-515-08667-7