von Jochen Buchsteiner
[…] Bisher wurden wir freundlich empfangen in diesem Teil Russlands, der einmal Deutschland war. Die Menschen nickten uns zu oder ignorierten uns höflich, als mein Vater in Friedland seine alte Grundschule inspizierte und vergeblich nach dem Stall des Kolonialwarenhändlers Friesel suchte, wo er vor dem Unterricht sein Pony abgegeben hatte. Im »Kunst- und Geschichtsmuseum«, das in einer schmucklosen sowjetischen Baracke untergebracht ist, zeigte uns die Kuratorin Fundstücke, Karten und Fotos, die an die Schlacht von Friedland erinnern, wo die preußisch-russischen Truppen vernichtend von Napoleon geschlagen wurden, aber auch an den Einmarsch der Roten Armee im Januar 1945. Dann holte sie vergilbte Alben aus dem Magazin, in denen wir tatsächlich Bilder unserer Familiengüter entdeckten. Die Kuratorin war davon fast so begeistert wie wir. […]
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Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der F.A.Z.