Von Daniel Haas
[…] Anders als bei Thomas Mann und später bei Günter Grass, den obersten Gesinnungsbefehlshabern der deutschen Literatur, hatte sich Kafkas poetisches Sprechen gerade in der autobiografischen Prosa von der Attitude des Überzeugens und Wissens in und durch Sprache befreit. Nur mit Macht wäre dieser Dichter zurückzuzwingen gewesen in die Rolle des Text- und Bedeutungssouveräns. Es ist ein Glücksfall sowohl für die Literatur als auch für Kino und Fernsehen, dass »Die Herrlichkeit des Lebens«, der Kafka-Film von Georg Maas und Judith Kaufmann, lediglich ein bisschen, die ARD-Serie «Kafka» aber gar nicht dieser Versuchung erlegen ist. […]
Daniel Kehlmann hat eine brillante Kafka-Serie geschrieben, und Joel Basman verkörpert den Dichter, ohne in die Falle der alten Mythen zu stolpern
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