Fortsetzung des »Heimaten«-Zyklus auf unserem Podcast-Kanal »Von Asch bis Zips«
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Die Collage zeigt links das Eulengebirge/Góry Sowie, das auch an das Glatzer Land prägt (© imago) und rechts Winfried Smaczny vor dem Eichendorff-Denkmal in Breslau/Wroclaw (© privat).

Als junger Mann wollte Winfried Smaczny von der »alten Heimat« am liebsten nichts mehr hören. 1946 hatte er als Kleinkind mit seinen Eltern und den Geschwistern die Stadt Neurode/Nowa Ruda in der
Grafschaft Glatz/Hrabstwo Kłodzkie (Niederschlesien) verlassen müssen, wo seine deutschsprachige Familie seit Generationen ansässig war. Der Neuanfang im Westen war schwer. Doch Winfried Smaczny machte aus der Not eine Tugend: Nicht eine einzige, unersetzliche Heimat wollte er haben – er lernte, sich immer wieder neue Heimaten zu schaffen. Er studierte, wohnte und arbeitete in unterschiedlichen Regionen Deutschlands, aber auch sieben Jahre lang in Den Haag und vier Jahre lang in Paris. Seine Tätigkeit als Lehrer und Schulleiter half ihm, überall Kontakte zu knüpfen und sich schnell zu Hause zu fühlen. Schlesien schien zeitweilig weit weg und ließ ihn doch nie ganz los.

Ein Koffer voller Heimat. Was ein Fundstück vom Müll über den Alltag in Niederschlesien erzählt. BLICKWECHSEL 2015, S. 36-37BLICKWECHSEL 2015: Ein Koffer voller Heimat

Heute ist Winfried Smaczny durch seine Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Kulturforums östliches Europa mit der Heimat seiner Vorfahren wieder auf das Engste verbunden. Er bleibt ein Nomade. Aber einer, der auch seine »alte Heimat« wiedergefunden hat.

Siehe auch: BLICKWECHSEL 2015, Seite 36-37: Ein Koffer voller Heimat. Was ein Fundstück vom Müll über den Alltag in Niederschlesien erzählt.

Ministerialdirigent a. D. Winfried Smaczny ist der zweite Gesprächspartner im Zyklus »Heimaten« der in loser Folge auf unserem Podcast-Kanal »Von Asch bis Zips« fortgesetzt wird. Heimat steht für Geborgenheit, Identität, für bewahrte, aber auch bewusst gebrochene Traditionen, manchmal für eine Utopie, häufig für Nostalgie. Gerade für Menschen, die ihre (erste) Heimat verlassen mussten, kann sie zu einem Sehnsuchtsort werden. In mehreren Episoden wollen wir die Heimaten von Deutschen im östlichen Europa vorstellen.

Musik
Die Podcast-Titelmusik stammt von Jaspar Libuda aus dem Film Blickwechsel. Deutsche im östlichen Europa – eine Entdeckung .
Das verwendete Stück von Robert Schumann aus dem Liederkreis Op. 39 zum Gedicht »In der Fremde« von Joseph von Eichendorff spielt Yi Lin Yian.

Autorin des Zyklus »Heimaten« ist Renate Zöller, die auch als Redakteurin der Kulturkorrespondenz östliches Europa tätig ist. 2015 publizierte sie den Band Was ist eigentlich Heimat? Annäherung an ein Gefühl.  Moderiert und produziert hat den Podcast Vera Schneider, redaktionell betreut wurde er von Renate Zöller.

Der Podcast ist ab sofort auch auf unserem Spotify-Kanal  »Von Asch bis Zips« abrufbar.
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