Recht und Verfassung der Siebenbürger Sachsen. Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung
Cover: Andreanum 800 Jahre. Katalog zur gleichnamigen AusstellungTABVLARIVM Nationis Saxonicae ac Civitatis Sedisque C[ibiniensis] – Archiv der Sächsischen Nation und der Stadt und des Stuhls Hermannstadt. Inschrift über dem Eingang zum historischen Aufbewahrungsort der Urkunden der Sächsischen Nation im alten Rathaus von Hermannstadt, heute Historisches Museum Hermannstadt – Altemberger-Haus. Foto: DRI/Thomas Șindilariu. Im Türausschnitt Textbeginn der Bestätigungsurkunde des Andreanums durch König Karl I. Robert aus dem Jahr 1317, Staatsarchiv Hermannstadt, U. I. 3.

Als König Andreas II. von Ungarn 1224 die Rechte der deutschen Siedler des südlichen Siebenbürgen in einer später »Andreanum« genannten Urkunde bestätigte, war die darin definierte weitreichende Autonomie für jene Zeit nichts Einzigartiges. Sie wurde es erst durch ihre konsequente Wahrung und ihren Ausbau im Laufe derJahrhunderte durch jene Gruppe, für die sich später der Begriff »Siebenbürger Sachsen« etablierte. Auf der Basis dieses bis ins 17. Jahrhundert durch die Landesherren vielfach bestätigten Dokuments wurden die inzwischen lutherischen Deutschen Siebenbürgens im 16. Jahrhundert zum staatstragenden Landstand eines weitgehend selbstständigen Fürstentums, das sich unter anderem durch eine europaweit einzigartige Konfessionsfreiheit auszeichnete.

Die außergewöhnliche siebenbürgisch-sächsische Autonomie mit ihren bürgerlichen Freiheiten musste sich über die Jahrhunderte vor allem der Angriffe und Anfeindungen der beiden anderen Landstände, des ungarischen Adels und der Szekler, später der Wiener Zentralmacht erwehren. Doch es glückte, sie im Wesentlichen bis 1876 zu halten und anschließend in eine die ganze Sprachgruppe umfassende politische Organisation und in ihre Volkskirche überzuleiten. So traten die Siebenbürger Sachsen beim Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie mit der Selbstverständlichkeit eines Souveräns auf und erklärten ihren eigenen Anschluss an das Königreich Rumänien. Dadurch wurden sie zugleich zu Mitbegründern des modernen Rumänien. In diesem Land bilden sie bis heute eine aktive Minderheit mit einem breit aufgestellten muttersprachlichen Schulwesen und einem aktiven Kulturleben.

Die langanhaltende Wirkung des »Andreanums« fußt auch auf der in qualitativer wie quantitativer Hinsicht beeindruckenden administrativen Schrift- und Archivkultur der Siebenbürger Sachsen. Diese Wirkung ist der Inhalt der dreisprachigen Wanderausstellung (deutsch, englisch, rumänisch), den wir Ihnen mit dieser Broschüre mitgeben.

Konzept und Tafeltexte
Harald Roth unter Mitarbeit von Thomas Șindilariu

Design
Saskia Aberle

Kartografie
Dirk Bloch, Blochplan Berlin

 

Andreanum 800 Jahre. Seiten 8 und 9: Bestätigung der Siedlerrechte 1224

Andreanum 800 Jahre. Seiten 12 und 13: Sächsische Nationsuniversität

Ausstellungskatalog | Andreanum 800 Jahre. Seiten 16 und 17: Die Sächsische Nation unter Druck

Ausstellungskatalog | Andreanum 800 Jahre. Seiten 22 und 23 Nachwirken bis in die Gegenwart

Ausstellungskatalog | Andreanum 800 Jahre. Seite 25: Das dreigeteilte Ungarn um 1600. Karte: © Blochplan Berlin

Andreanum 800 Jahre. Recht und Verfassung der Siebenbürger Sachsen
Begleitheft zur Wanderausstellung des Deutschen Kulturforums östliches Europa Potsdam
Potsdam, 2024

Descrierea CIP a Bibliotecii Nationale a Romäniei
ROMANIA. Guvern. Departamentul pentru Relatii Interetnice Andreanum 800 Jahre : Recht und Verfassung der Siebenbürger Sachsen / Guvernul Romäniei. Departamentul pentru Relatii Interetnice.
- Sibiu : Ed itura Honterus, 2024
ISBN 978-606-008-171-5
323.1

Dieses Buch erscheint mit der finanziellen Unterstützung des Departements für lnterethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens durch das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien und das Demokratische Forum der Deutschen in Siebenbürgen.

Gratisexemplar


Eine Tafelausstellung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Zusammenarbeit mit dem Departement für interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen und dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland.

Weitere Kooperationspartner: Staatsarchive Rumäniens/Arhivele Nationale ale Romäniei, Brukenthalmuseum, Hermannstadt/Muzeul National Brukenthal, Sibiu, Historisches Museum Kronstadt/Muzeul Judetean de Istorie Brasov, Historisches Museum Schäßburg/Muzeul de Istorie Sighisoara und Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen