Sechsteilige Vortragsreihe zur Geschichte von Sammlungen und Museen sowie deren Wechselwirkungen in einem breit gefassten Kontext. Das Deutsche Kulturforum richtet drei Vorträge aus.
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Der Kupferstichsaal im Schloss Beynuhnen in Ostpreußen. Historische Ansichtskarte

Zu den Terminen

Das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften – ZFH lädt in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum für östliches Europa in Potsdam zum Klaus-Zernack-Colloquium 2023 ein.

Das diesjährige 14. Klaus-Zernack-Kolloquium beschäftigt sich mit der Geschichte von Sammlungen und Museen sowie deren Wechselwirkungen in einem breit gefassten soziokulturellen Kontext. Prozesse des Sammelns und Forschungen zur Museologie werden in das interdisziplinäre Feld der Kunstgeschichte, Geschichte des Wissens, des Geschmacks und der Kennerschaft eingeordnet. Sie eröffnen eine breite Perspektive für kultur- und ideengeschichtliche Überlegungen unter Berücksichtigung politischer und sozioökonomischer Rahmenbedingungen und berühren oft auch Aspekte der Kulturanthropologie oder Psychologie.

Die Themen der Seminare werden sich auf die folgenden Schwerpunkte konzentrieren:

  • Kompensation und Emanzipation: Sammlungstätigkeit sozialer Minderheiten und ausgegrenzter Gruppen
  • Individuum und Kollektiv: Rolle des Sammelns und der Museen im Prozess der Gestaltung, individueller, nationaler, regionaler und lokaler Identitäten
  • Zentrum und Peripherie: Museumspolitik und das Zusammenwirken verschiedener Orte wie Berlin, Posen, Danzig, Königsberg, Beynuhnen
  • Individuum und Institution: Einfluss von Kultur- und Kunstmäzenen auf die Bildung privater und institutionalisierter Sammlungen
  • Vergangenheit und Gegenwart: Bedeutung von Sammlungen für das Heute anhand einer Diagnose der momentanen Lage ukrainischer Museen und der Frage nach der Erhaltung des kulturellen Erbes in der Kriegszone

Wir werden diese Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten, wobei wir uns auf zeitgenössische kritische Überlegungen zum Erbe der Museen des 19. Jahrhunderts und auf klassische Instrumente wie den Postkolonialismus, aber auch auf eine posthumanistische Perspektive stützen werden.

Das Deutsche Kulturforum östliches Europa beteiligt sich an drei Colloquien, die die geschilderten Probleme im Rahmen deutschsprachiger Präsenz in Mittel- und Osteuropa beleuchten.

Konzeption und Koordination der Reihe
  • Milena Woźniak-Koch, CBH PAN Berlin
  • Ariane Afsari, Deutsches Kulturforum östliches Europa

Anmeldung

Anmeldungen werden auch unter E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gerne entgegen genommen.

Termine

(Änderungen vorbehalten)

Weiblich jüdisch modern: Erstes Zernack Kolloquium 2023. Schloss Beynuhnen Ostpreussen Kupferstichsaal und Buchcover Mittwoch, 15. März 2023, 18:00 Uhr
Weiblich, Jüdisch, Modern? Deutsch-jüdische Sammlerinnen und Förderinnen bildender Kunst um 1900
Logo DKF Beteiligung des Deutschen Kulturforums östliches Europa

Vorträge von

  • Dr. Anna-Carolin Augustin, Deutsches Historisches Institut, Washington
  • Prof. Meike Hopp, Technische Universität, Berlin
  • Ariane Afsari, Deutsches Kulturforum östliches Europa

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Dienstag, 18. April 2023, 18:00 Uhr
Wilhelm von Bode: The Entanglement of Art Historical Scholarship, Connoisseurship and the Art Trade in the Late Nineteenth Century
English

Mit:

  • Prof. Joanna Smalcerz, University of Warsaw
  • Prof. Thomas Gaehtgens, Free University of Berlin

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Donnerstag, 15. Juni 2023, 18:00 Uhr
Colonial Entanglements of Central Eastern European Museums: the Case Study of African Collection in the National Ethnographic Museum in Warsaw
English

  • Dr. Magdalena Wróblewska, University of Warsaw, Artes Liberales
  • Prof. Sharon Macdonald, Humboldt University of Berlin

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Ukraine: Threats to Cultural Heritage in Wartimes – Not Only the Khanenko Museum ExampleMittwoch, 27. September 2023, 18:00 Uhr
Ukraine: Threats to Cultural Heritage in Wartimes – Not Only the Khanenko Museum Example
Logo DKF Beteiligung des Deutschen Kulturforums östliches Europa

Vorträge von

  • Hanna Rudyk, Khanenko Nationales Kunstmuseum in Kyjiv
  • Olena Balun, Netzwerk UKRAINE ART AID CENTER

    Moderation: Beate Störtkuhl, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

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DonnerstagBetween Nation and Region, between Cultural Policy and Local Identity. The Kaiser Friedrich Museum in Poznań from 1904 to 1919. Fünftes Zernack Kolloquium 2023., 12. Oktober 2023, 18:00 Uhr
Between Nation and Region, between Cultural Policy and Local Identity. The Kaiser Friedrich Museum in Poznań from 1904 to 1919
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Vorträge von

  • Kamila Kłudkiewicz, Audiovisual Archive of the Faculty of Arts Sciences at the Adam Mickiewicz University Posen/Poznań
  • Vasco Kretschmann, Leiter des Fachbereichs Schulen und Hochschulen in der Abteilung Gedenkkultur und Bildung beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

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Das Klaus-Zernack-Colloquium ist eine seit über 10 Jahren am ZFH in Berlin Pankow etablierte Vortrags- und Diskussionsreihe, die sich mit Problemen und Themen der (nicht nur) historischen Forschung von Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte im deutsch-polnischen, aber auch mittel- und osteuropäischen Kontext befasst.

Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien