Die historische Region zwischen dem Donaudelta und der bergigen Landschaft Ludogorie sowie der Donau und dem Schwarzen Meer gliedert sich heute als Folge der Grenzziehung von 1940 in die Norddobrudscha in Rumänien und die Süddobrudscha in Bulgarien. Bereits seit der Antike zogen Menschen durch die Steppen am Schwarzen Meer in Richtung Süden und hinterließen ein Gemisch an Sprachen, Konfessionen und Alltagskultur.
Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. gründeten griechische Seefahrer an der Küste Handelskolonien wie Tomis, das heutige Konstanza, rumänisch Constanţa. Hierher wurde der Dichter Ovid in den ersten beiden Jahrzehnten nach Christus verbannt, als die Dobrudscha unter römischer Herrschaft eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebte.
Noch während der osmanischen Herrschaft siedelten sich Mitte des 19. Jahrhunderts erste Deutsche aus dem nördlich an die Donau grenzenden Bessarabien, aus den Gouvernements Cherson und Taurien, aus Polen, Wolhynien, Galizien und aus dem Kaukasus an – Gründe waren Landknappheit, der Verlust von Privilegien und eine verstärkte Russifizierungspolitik. Heute leben in der rumänischen Norddobrudscha neben rund 85 Prozent Rumänen auch Tataren, Bulgaren, Türken, Lipowaner, Ukrainer, Griechen, Deutsche sowie Roma und in der bulgarischen Süddobrudscha neben fast 70 Prozent Bulgaren hauptsächlich Türken, Tataren, Roma und Rumänen.
Autor Dr. Josef Sallanz, der mit Heinke Fabritius, Kulturreferentin am Siebenbürgischen Museum Gundelsheim, sein Buch vorstellen wird, zeigt in seiner reich bebilderten Darstellung, welche Kulturtraditionen die Landschaft teilweise bis heute prägen. Josef Sallanz, geb. 1963 in Arad, Rumänien, Politikwissenschaftler und Germanist, ist seit 2016 Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Chişinau, Republik Moldau.
Weitere Informationen auf den Internetseiten der Leipziger Buchmesse
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa auf der Leipziger Buchmesse 2023 in Kooperation mit der Kulturreferentin für Siebenbürgen am Siebenbürgischen Museum
Josef Sallanz: Dobrudscha
Deutsche Siedler zwischen Donau und Schwarzem Meer
Potsdam, 2020. 350 Seiten
19,80 € | ISBN-13: 978-3-936168-73-0
Datum | So, 30.04.2023 |
Zeit | 11:30 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Ja |
Leipziger Buchmesse | Café Europa – Halle 4, Stand E 303
Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, Deutschland
Adresse mit Google Maps öffnen.