Kulturelle Brücken in Europa
Ausstellung: Adel aus Böhmen und Mähren nach 1945

Kulturelle Brücken in Europa Platzhalterdarstellung für ausgewählte Veranstaltungen
Johanna von Herzogenberg 1963 auf der Karlsbrücke in Prag, zum ersten Mal wieder nach 1946. Ab 1972 wurde ihr die Einreise in die Tschechoslowakei verwehrt.
Foto: © Sudetendeutsches Institut e. V., München

»Freiheit ist unteilbar. Das Zertreten der Freiheit wo auch immer auf der Welt ist eine direkte Bedrohung der Freiheit überall dort, wo sie noch besteht.«
Franz Schwarzenberg

Als einige Adelige aus Böhmen und Mähren nach 1945 Brücken über politische, nationale und gesellschaftliche Grenzen hinweg schlugen, war ihr Wirken von Kultur, Menschlichkeit und christlichem Glauben geprägt. Dank ihrer familiären Verbindungen sowie der Zugehörigkeit zu europäischen und christlichen Netzwerken und geleitet von einem ererbten Verantwortungsgefühl trugen auch sie schließlich zur politischen Wende im Jahr 1989 bei. 

Franz Anton Thun mit seiner Frau Franziska und (v. li.) ihren Kindern Ferdinand, Assunta, Ida, Theresie und Christoph 1930/1931 in Eulau. © Privatarchiv Familie Franz Anton ThunFranz Anton Thun mit seiner Frau Franziska und (v. li.) ihren Kindern Ferdinand, Assunta, Ida, Theresie und Christoph 1930/1931 in Eulau. © Privatarchiv Familie Franz Anton Thun

Die Ausstellung beleuchtet Leben und Engagement von Johanna von Herzogenberg, Karl Schwarzenberg, Pater Angelus Waldstein-Wartenberg OSB, Nikolaus Lobkowicz, Franz Schwarzenberg, Richard Belcredi, Ferdinand Kinsky, Daisy Waldstein-Wartenberg und Familie Thun sowie weiterer Persönlichkeiten. Neben den Biografien und Aktivitäten einzelner Persönlichkeiten zeigt sie auch die Hintergründe, die sich aus der Einstellung des Adels zum Eigentum, zum Kulturerbe, zur Nation, aber auch aus der christlichen Weltanschauung ergeben.

Terezie Belcredi, geb. Gräfin Kálnoky von Köröspatak, mit vier ihrer fünf Kinder (v.l.n.r.: Richard, Ludvík, Marie Therese, Hugo) | Foto: © Privatarchiv Familie Richard BelcrediTerezie Belcredi, geb. Gräfin Kálnoky von Köröspatak, mit vier ihrer fünf Kinder (v.l.n.r.: Richard, Ludvík, Marie Therese, Hugo). Foto: Privatarchiv Familie Richard Belcredi

Eine besondere Geschichte verbindet sich mit der in der Ausstellung vertretenen Familie Thun: Aus dem nordböhmischen Tetschen/Děčín wurden fast alle ihre Mitglieder nach dem Kriegsende nach Bayern vertrieben. Ferdinand Thun (1921–2022) machte jedoch nach seiner Rückkehr aus der sowjetischen Gefangenschaft eine Karriere als Diplomat in der DDR und lebte mit seiner Familie in Ost-Berlin. Seine Tochter Franziska Thun-Hohenstein ist eine renommierte Slawistin und Übersetzerin russischer Literatur.

Während der Ausstellungslaufzeit läuft der Film ADEL IM EXIL, (D/CZ 2022. Drehbuch: Jan Blažek, Post Bellum, OmU, 30 Min.), der Gespräche mit Zeitzeuginnen und -zeugen zeigt.

Ausstellungseröffnung

Samstag, 17. Mai 2025
15:00 Uhr
weitere Informationen

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag
10:00 bis 17:30 Uhr
Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließzeit.

Sofern nicht anders angegeben, gelten an Feiertagen die jeweiligen Wochenend-Öffnungszeiten.

Begleitband

Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger deutsch-tschechischer Begleitband erschienen:

Buchcover: Kulturelle Brücken in Europa / Kulturní mosty v Evropě

Kulturní mosty v Evropě | Kulturelle Brücken in Europa
Česká a moravská šlechta po roce 1945 | Adel aus Böhmen und Mähren nach 1945
Herausgegeben von Zuzana Jürgens und Anna Knechtel
Prag/München: Argo/Adalbert Stifter Verein, 2023
240 Seiten, deutsch-tschechisch
20,– Euro | ISBN 978-80-257-4101-6
Bestellung hier: www.stifterverein.de

 

Angebot für Schulen

Adel in Böhmen. Workshop an der Theresa Gerhardinger Realschule, 2022

Adel in Böhmen: Heimat vor Nation?
Kostenloses Angebot für die Klassenstufen 7 bis 12: Führung und Workshops in der Ausstellung »Kulturelle Brücken in Europa. Adel aus Böhmen und Mähren nach 1945« in Caputh
weitere Informationen und Kontakt


Eine Ausstellung des Logo: Adalbert Stifter Verein Adalbert Stifter Vereins München, des Logo: Ústav pro studium totalitních režimůÚstav pro studium totalitních režimů (tschechisches Institut für das Studium totalitärer Regime) und Logo: Post BellumPost bellum

Gezeigt in Caputh vom Logo: 25 Jahre DKFDeutschen Kulturforum östliches Europa in Kooperation mit der Logo: Stiftung Preußische Schlösser und GärtenStiftung Preußische Schlösser und Gärten

Das Kulturforum wird gefördert von der Logo: BKM Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.