Rafał Dutkiewicz, Oberbürgermeister von Breslau/Wrocław, wird am Dienstag in Berlin mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet. Die polnische Stadt gibt sich weltoffen und zieht junge Leute an. Daran hat das Stadtoberhaupt seinen Anteil.
Die Welt, 13.06.2017
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Von Gerhard Gnauck

[…] Mit dieser Offenheit für die Zukunft geht auch ein offener Umgang mit den Vergangenheiten der Stadt einher. Breslau ist wohl die größte Stadt Europas, die in ihrer Geschichte einen totalen »Austausch« der Bevölkerung erlebt hat: durch Flucht und Vertreibung der Deutschen nach 1945. 2008 wurde dort das »Denkmal des gemeinsamen Gedenkens« eröffnet. Es erinnert mit alten Grabsteinen an deutsche Protestanten und Katholiken sowie die im Holocaust ermordeten Juden, für die alle im kommunistischen Polen in der Erinnerung kein Platz mehr sein sollte. […] Dutkiewicz wird, so heißt es im Breslauer Rathaus, in seiner Dankesrede auf die bewegte Vergangenheit eingehen: auf die Bestrebungen seiner Stadt, den deutschen Teil ihrer Geschichte zu hegen und zu pflegen. […]

Rafał Dutkiewicz hat Breslau weltoffen gemacht
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