Rezension | Christel Nitsch: Mein Weg durch die Dunkelheit: Vom Schicksal eines »Wolfskindes«
Thomas Niemeyer

Ahlener Zeitung • 11.12.2008

[…] Mit zehn Jahren steht die Ostpreußin Christel Nitsch 1946 plötzlich alleine da: Mutter verhungert, Vater vermisst, ein Teil der zehn Geschwister tot, die übrigen in alle Winde verstreut. Ihre Heimat gehört jetzt zu Polen – Deutsch zu sprechen kann da lebensgefährlich sein. Sie zieht umher, lebt in Wäldern und Ruinen, wird krank, misshandelt, gerettet, aufgepäppelt und wieder weggeschickt. Sie wechselt nach Litauen, wird damit Sowjetbürgerin, geht später auf der Suche nach Familie nach Sibirien, wo sie ihre erste große Liebe erlebt, mit Irene als Folge, dann wieder nach Litauen, schließlich nach Kasachstan, wo eine Tante leben soll. […]