Serie zum 200. Geburtstag von Adalbert Stifter (II): Festakt in Linz • Interview mit Jiří Gruša
Dr. Edith Rabenstein

Passauer Neue Presse • 31.01.2005

[…]
Was kann uns Adalbert Stifter heute sagen?
Jiří Gruša: Er bringt uns die Entdeckung der Sprache bei. Ich weiß, dass dies für einen 17-Jährigen nicht einfach ist, der mit der ganzen heutigen Scheiße konfrontiert ist. Diese Nomenklatisierung der Sprache, wie ich das bezeichne, einer bloß toten Bezeichnung fertiger Tatsachen, ist für uns alle gefährlich. Denn die Rolle der Sprache ist es, das Unbenannte zu bezeichnen, den Mut zu haben, neue Verhältnisse zu benennen. […]