von Martina Schneibergová
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Radio Prag International: Worauf konzentrieren sich die Literaturexperten, die die Vorträge halten?
Mikuláš Zvánovec: Es geht um die einzelnen Orte in Südböhmen, an denen es eben Überschneidungen mit dem Prager Kreis gibt: ganz konkret beispielsweise um den Ort Planá nad Lužnicí, den Franz Kafka besucht hat und wo er an seinem bekannten Roman Das Schloss gearbeitet haben soll. Ein weiterer Ort, über den die Rede sein wird, ist Osek. Kafkas Vater, Hermann Kafka, wurde dort geboren und hatte dort seine Wurzeln. Wir werden nicht nur das Geburtshaus von Hermann Kafka sehen, sondern auch das Schloss Osek, beziehungsweise den jüdischen Friedhof, auf dem auch die Vorfahren von Franz Kafka bestattet sind. Ein weiterer Ort, mit dem wir uns während des Symposiums beschäftigen werden, ist Zvonková, auf Deutsch Glöckelberg, im Böhmerwald. Dort lebte einige Jahre lang der Schriftsteller Johannes Urzidil, auch ein bekanntes Mitglied des Prager Kreises. In Glöckelberg ließ sich Urzidil nieder, nachdem er nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland 1933 aus dem diplomatischen Dienst entlassen worden war. Außer Glöckelberg, Planá nad Lužnicí und Osek wird auch von Gmünd die Rede sein, wo Franz Kafka Milena Jesenská getroffen hat. Auch dazu gibt es einen Beitrag beim Symposium.
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»Kafkas Südböhmen« – Auf den Spuren des Schriftstellers in Budweis
Das gesamte Gespräch auf den Internetseiten von Radio Prag International. Mit der Möglichkeit zum Anhören
Samstag, 12. Oktober 2024
»Ich gehe durch den alten Wald«
Eine Reise durch das Leben Johannes Urzidils zwischen Prag, Glöckelberg und New York. Multimedia-Vortrag von Vera Schneider, Deutsches Kulturforum östliches Europa
im Rahmen des Internationalen Literatursymposiums »Kafkas Südböhmen«
12:30 Uhr, Villa Kende/Kendeho vila in Budweis/České Budějovice