Muster der Identitätsbildung im europäischen Vergleich
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Im Europa des 20. Jahrhunderts führten politische Entscheidungen zu neuen Grenzziehungen, die vielfach über lange Zeiträume gewachsene territoriale Einheiten auseinander rissen. Manche Regionen erlebten mehrfache Wechsel der staatlichen Zugehörigkeit, der ein komplexes Gefüge aus kulturellen, ethnischen, konfessionellen und sozialen Beziehungen und Abgrenzungen entstehen ließ.

Der Band beleuchtet den Einfluss dieser Prozesse aus die Erinnerungskulturen und Mentalitäten beiderseits der neu entstandenen Grenzen am Beispiel mehrerer Regionen Mitteleuropas – von Elsass-Lothringen bis nach Siebenbürgen, von Schleswig bis nach Istrien. Die einzelnen Fallstudien ziehen vielfältige Quellengattungen heran, um kulturelle Muster der Formung von Geschichtsbildern durch verschiedene Institutionen und Medien zu analysieren. Neben den Aktivitäten der öffentlichen (Selbst-)Verwaltung, des Schulwesens und kirchlicher Institutionen stehen die Initiativen von Heimat- und Geschichtsvereinen, Präsentationen in Museen und Heimatsammlungen, Darstellungen in historiographischen und literarischen Werken, der Umgang mit Denkmälern sowie diverse Formen der Fest- und Jubiläumskultur im Fokus der Betrachtungen.

Der komparatische Ansatz und das intersiziplinäre Themensprektum des Bandes legen die überregional wirksamen Strategien der Traditionswahrung beziehungsweise der Neucodierung von Geschichtsbildern offen.

Olschowsky, Burkhard (Hrsg.): Geteilte Regionen – geteilte Geschichtskultur(en)? Muster der Identitätsbildung im europäischen Vergleich, München 2013, 450 Seiten, zahlreiche Abbildungen
Aus der Serie: »Regionen des östlichen Europas im 20. Jahrhundert« (1), Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Band 47. Zugleich: Schriften des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität 6.
54,80 €, ISBN 978-3-486-71210-0

In der dreiteiligen Serie »Regionen des östlichen Europas im 20. Jahrhundert« ist außerdem erschienen:

Burkhard Olschowsky, Robert Traba, Matthias Weber, Andrea Huterer (Hrsg.): Region, Staat, Europa. Regionale Identitäten unter den Bedingungen von Diktatur und Demokratie in Mittel- und Osteuropa, München 2014. 262 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Band 50. Zugleich: Schriften des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität Band 7
39,95 €, ISBN 978-3-486-78146-5

In Vorbereitung ist der dritte Band der Serie:
Burkhard Olschowsky, Ingo Loose (Hrsg.): Nationalsozialismus und Regionalbewusstsein im östlichen Europa. Ideologie, Machtausbau, Beharrung

Quelle: Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa – BKGE