»Im Zentrum der Studie stehen die Nachfahren deutscher Siedler des 18. Jahrhunderts in Südosteuropa – die Donauschwaben. Im Rahmen der Habsburgermonarchie prägte zunächst der ungarische Staat ihr Leben. Nach dem Ersten Weltkrieg durchlief ihre Geschichte unterschiedliche Entwicklungen: In dem Rumänien zugesprochenen Ostbanat wurde das deutsche Schulwesen ausgebaut. Dagegen konnten die Schwaben im kleineren Westbanat, das dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zugeschlagen worden war, ihre Institutionen nur mit Mühe aufrechterhalten. Seit den dreißiger Jahren vom Deutschen Reich zunehmend unterstützt, bestimmte schließlich die Volksdeutsche Mittelstelle von Berlin aus auch die Führungsebene der Donauschwaben.
Der NS-Einfluss verschlechterte die Beziehungen der Donauschwaben zu ihren nichtdeutschen Nachbarn. Sie dienten in der SS-Division »Prinz Eugen«, die auch Titos Partisanenbewegung bekämpfte. Daher waren nach dessen Sieg 1944/45 die jugoslawischen Schwaben brutalen Vergeltungsmaßnahmen ausgesetzt. In Rumänien hingegen kam es zwar zu Deportationen, doch begann zügig die Integration aller Deutschen in das kommunistische System.«
(Quelle: Franz Steiner Verlag)
Mariana Hausleitner: Die Donauschwaben 1868–1948. Ihre Rolle im rumänischen und serbischen Banat, Band 18 der Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 2014, 417 Seiten, drei Karten, gebunden
64,00 €, ISBN 978-3-515-10686-3