Neuübersetzung aus dem Slowenischen von Klaus Detlef Olof
»Am 1. Januar 1938 führt eine Dienstreise Josef Erdmann in seine Geburtsstadt Maribor, das ehemalige Marburg a. d. Drau. Das vergebliche Warten auf einen Geschäftspartner wird für ihn zu einer Suche nach Orten seiner Kindheit sowie zu einer Verkettung schicksalhafter Begegnungen. Er bekommt Zutritt zum großbürgerlichen Milieu der Stadt, geht mit der verheirateten Margerita eine Liebesbeziehung ein und wird schließlich Stammgast einer verruchten Kneipe.
Immer stärker vom Rand der Gesellschaft angezogen, nimmt sein moralischer und sozialer Verfall vor dem Hintergrund des deutsch-slowenischen Konflikts am Vorabend des Zweiten Weltkrieges seinen Lauf. Unheilschwangeres Sinnbild der heraufziehenden Katastrophe ist das ungewöhnliche, unerklärliche Nordlicht über der Stadt, das jede Bewegung, jede Tätigkeit stillstehen lässt.
Die tagebuchartigen Berichte des Protagonisten, die von einem Chronisten zusätzlich in die historischen Zusammenhänge gebettet werden, kommentiert Jančar als allwissender Autor schließlich auf einer dritten Ebene und malt damit ein atmosphärisch dichtes Bild des individuellen und gesellschaftlichen Niedergangs Sloweniens.«
(Quelle: foliofolio Verlag Wien)
Jančar, Drago: Nordlicht, Neuübersetzung, aus dem Slowenischen von Klaus Detlef Olof
Wien 2012, Transfer Bibliothek CIX
Gebunden mit Schutzumschlag, 264 S., 13,5 x 21 cm,
22,90 Euro | ISBN 978-3-85256-576-7