Der zweite Roman des tschechischen Autors beschäftigt sich auch mit der Geschichte der nordböhmischen Stadt Reichenberg, heute Liberec
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Jaroslav Ruciš: grandhotel, Roman, tschechischer Originaltitel: Grand Hotel; Aus dem Tschechischen von Eva Profousová, Sammlung Luchterhand 2008, Taschenbuch, Klappenbroschur, 240 Seiten, 11,8 x 18,7 cm, € 8,00 [D] | € 8,30 [A], ISBN: 978-3-63

»Fleischman arbeitet als Mädchen für alles im futuristischen Grand Hotel mitten in der tschechischen Provinz. Wenn ihm sein Chef und Cousin mit seinen angeberischen Frauengeschichten zu sehr auf die Nerven geht, träumt er sich in seine Lieblingswelt hinein: die Vielgestaltigkeit der Wolkenformationen. Bislang hatte noch nie eine Frau bei ihm eine Chance, denn Fleischman ist der hübschen Meteorologin aus dem Fernsehen versprochen, der er ständig Briefe schreibt, die mit immer den gleichen Autogrammkarten beantwortet werden. Wird es der Serviererin Ilja gelingen, ihm die echte Liebe beizubringen, und wird er mit ihr seinen größten Traum verwirklichen können: dem Provinzort und dem traurigen Glanz des Grand Hotel zu entfliehen?«
(Quelle: Luchterhand Verlag)

Der Roman spielt im gleichnamigen Hotel auf dem Berg Ještěd – hoch über Liberec, der ehemals deutschen Stadt Reichenberg im tschechischen Grenzgebiet. Fleischman, der etwa dreißigjährige Held von Rudiš' subtil melancholisch-heiterem Roman – die Verfilmung wurde 2006 bei der Berlinale gezeigt – ist zwar zu jung, um sich an die deutsche Geschichte seiner Stadt erinnern zu können, er nimmt sie aber durchaus deutlicher wahr als seine Zeitgenossen. Er freundet sich mit einem alten Deutschen an und hilft ihm, die Asche seiner Schulfreunde wieder »nach Hause« zu bringen.

»Grandhotel ist das anrührendste und undogmatisch-humanistischste Buch seit langem, unprätentiös wie nur möglich.«
Carsten Klook, Die Zeit

Jaroslav Rudiš: Grandhotel
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