m Tag nach Breschnews Tod, am 11.11.1982, beginnt wie jedes Jahr zur Stunde 11 die närrische Zeit. Von staatswegen wird allerdings Trauer angeordnet, weshalb schon ein mutiger Narr sein muss, wer sich öffentlich maskiert. Sieben Geschwister von teilweise verschiedenen Vätern sind unterdessen auf dem Weg nach Westthüringen, zur Beerdigung ihrer Mutter Elfriede. Nur der älteste Bruder fehlt – 1972 kam er auf mysteriöse Weise ums Leben. Dennoch scheint er anwesend zu sein, als seine Geschwister die Mutter zu Grabe tragen. Oder ist daran nur die fünfte Jahreszeit schuld?
Emma Braslavsky erzählt in ihrem zweiten Roman eine Familiengeschichte, die drei Generationen umfasst und vom preußischen Osten bis ins amerikanische Utah reicht. Über ihre Herkunft wissen die Geschwister nicht viel, die Mutter hat vor allem das Leben der Großmutter tief im Dunkel der Historie vergraben. Mit dieser Ungewissheit gehen Gedächtnis und Identität eine neue, ungewohnte Verbindung ein, und lauter mögliche Variationen über ihr Schicksal umranken im Gespräch der Geschwister den Sarg. Die vielen absurden, traurigen und komischen Lebens- und Todesgeschichten, die zahlreichen Mythen und Legenden fügt Emma Braslavsky geschickt zu einer skurrilen Zeremonie der Erinnerung zusammen.«
(Quelle: claasen) Verlag
- Emma Braslavsky: Das Blaue vom Himmel über dem Atlantik
Weitere Informationen auf den Internet-Seiten des claasen Verlags