»Der Untergang Königsbergs 1945 war total. Mit der Silhouette der Stadt versanken auch ihre Bibliotheken, Museen und Archive. Die alte preußische Krönungsstadt ist Sinnbild der Katastrophen, die das 20. Jahrhundert über die Kultur Mitteleuropas brachte, und nur aus versprengten Zeugnissen ist ihre bewegte Vergangenheit zu rekonstruieren. Klaus Garber hat ein Forscherleben darauf verwandt, den verschütteten Überlieferungen in den Bibliotheken Mittel- und Osteuropas sowie der ehemaligen Sowjetunion nachzugehen. Er legt hier ein Erinnerungsbuch besonderer Art vor. In zwölf Kapiteln fallen Schlaglichter auf die große kulturelle Vergangenheit der Stadt. Königsberg, am Rande des Reiches gelegen, war Bollwerk des Protestantismus und Hort intellektuellen Lebens. Sammler und Bibliothekare, die Wahrer und Mehrer der Tradition und ihre Wirkungsstätten werden ebenso gewürdigt wie das große Jahrhundert der Stadt, das Zeitalter der Aufklärung. Bedeutende Dichter, Gelehrte und philosophische Schriftsteller dieser Zeit wie Johann Gottfried Herder, Johann Georg Hamann und Immanuel Kant wurden in Königsberg geboren, lebten und starben auch dort. Die locker gefügten Essays umkreisen das Geheimnis der schöpferischen Erneuerung im hohen Norden des alten deutschen Sprachraums über die Jahrhunderte hinweg.«
(Quelle: Böhlau)
Garber, Klaus: Das alte Königsberg. Eine Kulturgeschichte in zwölf Kapiteln. geb. m. Schutzumschlag, 320 S., s/w-Abb. auf 24 Tafeln. Köln/Weimar: Böhlau, 2005. € [D] 24,90/ SFr 43,70. ISBN 3-412-16304-X