Magazin für deutsche Kultur und Geschichte im östlichen Europa. Ausgabe 10

Schwerpunkthema:

Die Macht der Worte. Deutschsprachige Literatur aus dem östlichen Europa

Titel: Blickwechsel 2022: Die Macht der Worte. Deutschsprachige Literatur aus dem östlichen Europa

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»Vier Sprachen verständigen sich – verwöhnen die Luft/Bis Bomben fielen – atmete glücklich die Stadt.«

Als die Arbeit an der Jubiläumsedition des BLICKWECHSELS begann, sollten Rose Ausländers Zeilen über Czernowitz lediglich einen Beitrag der ukrainischen Literaturwissenschaftlerin Oxana Matiychuk illustrieren. Nach der russischen Invasion, angesichts der Bilder aus Mariupol, Charkiw und vielen anderen ukrainischen Städten, erhielt das Zitat einen erschreckend prophetischen Unterton. Ähnlich verhielt es sich mit dem Bericht unserer ehemaligen Stadtschreiberin Ira Peter, die im Herbst 2021 für den BLICKWECHSEL das Lyrik-Festival MERIDIAN CZERNOWITZ besucht hatte. »Wir haben kein Recht, den Krieg zwischen der Ukraine und Russland zu ignorieren«, mahnte damals Evgenija Lopata, die Leiterin des Festivals. Inzwischen tut dies wohl niemand mehr, aber die Tendenz ist zu spüren, dass die Menschen der schwer erträglichen Nachrichten müde werden.

Diesem Hang zur Verdrängung will der BLICKWECHSEL mit der »Macht der Worte« entgegenwirken. Die Fähigkeit guter Literatur, dem lückenhaften historischen Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, entfaltet sich in den »europäischen Lektionen« aus Galizien, auf die Marcin Wiatr aufmerksam macht, in der Prosa des estnischen Schriftstellers Jaan Kross, in der Aufarbeitung der Vertreibung aus weiblicher Sicht und in vielen anderen Texten, um die es in diesem Heft gehen wird.

Mit der verbindenden Kraft der Kultur den europäischen Gedanken zu stärken, ist uns gerade jetzt ein Anliegen. Deshalb schlägt der BLICKWECHSEL weitere Brücken ins Baltikum, nach Böhmen, in den Donauraum, nach Ostpreußen, Schlesien, Pommern, Siebenbürgen oder zu den Kulturreferentinnen und -referenten, die jeweils auf ganz eigenen Wegen Gemeinsamkeiten schaffen. Streiflichter aus der Arbeit unserer Partnereinrichtungen, ein Vorabdruck aus Meelis Friedenthals Roman Mesilased (Die Bienen), aus dem Estnischen übersetzt von Cornelius Hasselblatt, und eine beigelegte Leseprobe aus Peter Bechers Prager Tagebuch runden das Lektüreangebot ab.

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