Was rettet die Seele eines Menschen, der so viel Grausamkeit erlebt hat? Schlimmer kann es einen Menschen kaum treffen als Michael Wieck, der in Königsberg schwer unter zwei Diktaturen leiden musste. Jetzt zählt er 90 Jahre und kämpft unermüdlich für Frieden auf der Welt, nun als Gast im Ostpreußischen Landesmuseum.
Landeszeitung für die Lüneburger Heide, 15.09.2018

Von Hans-Martin Koch

[…] Wieck wurde mit 13 Jahren als »Geltungsjude« von den Nazis von der Schule geschmissen, er musste den gelben Stern tragen und Zwangsarbeit verrichten. Wieck überstand 1944 die vollständige Vernichtung der Stadt durch britische Bomber. Als die Sowjets die Stadt übernahmen, sahen sie in Michael Wieck nicht ein Opfer, sondern einen verhassten Deutschen, steckten den Jugendlichen ins Lager Rothenstein, in dem er vor Leichenbergen Verhungerter und zu Tode Gefolteter stand. […] […] Mit Wieck kam Dr. Klaus Harer vom Deutschen Kulturforum östliches Europa. Harer half, eine russische Ausgabe von Wiecks Zeugnis vom Untergang Königsbergs herauszubringen. Auch das kam lange nicht gut an in der neuen sowjetischen Welt, Kritik an der Roten Armee war nicht erwünscht. Abbringen von seinem Kampf für eine friedlichere Welt konnten solche Reaktionen Michael Wieck nicht. »Seid auf der Hut!« appelliert der überaus beeindruckende Mann, was sicher in besonderer Weise für junge Menschen gilt. […]. […]

Ein Kämpfer gegen den Hass
Der gesamte Artikel in der Online-Ausgabe der Landeszeitung

Michael Wieck: Zeugnis vom Untergang Königsbergs
Ein »Geltungsjude« berichtet

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