In den »Kulturhauptstädten« Košice und Marseille erinnert nichts an Krieg, Faschismus und den Holocaust
Marko Martin
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Deutschlandradio Kultur • 22.03.2013

Wir wollen uns nicht über das ostslowakische Košice mokieren. Präsentiert sich doch das ehemalige Kaschau, einst eine slowakisch-deutsch-jüdisch-ungarisch gemischte k.u.k. Stadt, keineswegs nationalistisch. Im Gegenteil: Man ist weltoffen mit allerlei »Festivals of Diversity«, »sustainable projekts« und anderen, rhetorisch aufgedonnerten Aktivitäten, die das Herz eines jeden EU-Bürokraten erfreuen werden – selbstverständlich fehlt am Rande der Karpaten nicht einmal das Bekenntnis zum »ökologischen Tourismus«. So viel korrekte Gegenwart also, doch gleichzeitig: Was für ein dröhnendes Verschweigen der städtischen Vergangenheit, die nun tatsächlich ‒ und zwar im finstersten Sinn ‒ eine gesamteuropäische ist. […]

Events der Erinnerungslosigkeit
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