Mit der Hauptstadt Niederschlesiens/Dolny Śląsk hatte sie begonnen: Roswitha Schiebs Literarischer Reiseführer Breslau/Wrocław begeistert Kenner wie Neulinge. Nun hat sie ihre jahrelangen Erkundungen ganz Niederschlesiens in fünf Touren zusammengefasst und breitet eine üppige literarische Landschaft vor der Leserschaft aus:
Im Kapitel »Im Herzen Niederschlesiens« reist sie um den Berg Zobten/Ślęża und die Stadt Breslau/Wrocław, um sich auf die Suche nach den Ursprüngen der Region zu begeben. In »Krieg und Frieden« stellt sie Schauplätze religiöser und nationaler Kämpfe den Zeugnissen von Versöhnung und Verständigung gegenüber.
Der Abschnitt »Schlesische Mystik« spürt Schwarmgeister und Exzentriker von Görlitz über Bober-Katzbach- und Isergebirge bis Agnetendorf/Jagniątków auf. Riesengebirge, Hirschberger Tal und nicht zuletzt Rübezahl stehen im Kapitel »Bergromantik« im Zentrum. Schließlich werden Zerrissenheit durch soziale Widersprüche sowie Einheit in Gottesgewissheit im Waldenburger und Glatzer Bergland im Kapitel »Getuppeltes, Gedoppeltes« vor Augen geführt.
Unter den zahlreichen Stimmen von Literaturschaffenden finden sich auch die der Literatur-Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann und Olga Tokarczuk sowie von Andreas Gryphius, Daisy von Pless, Ruth Hoffmann, Arnold Zweig, Joanna Bator oder Filip Springer.
Das 479 Seiten umfassende Buch Literarischer Reiseführer Niederschlesien mit farbigen und Schwarz-Weiß-Abbildungen, umfangreichen Registern und mehrsprachigen Karten ist vor kurzem im Verlag des Deutschen Kulturforums östliches Europa erschienen und kostet 22,– Euro.
Roswitha Schieb
Roswitha Schieb, geboren 1962, studierte Germanistik und Kunstwissenschaft in Köln und Berlin. Sie veröffentlichte neben zahlreichen Essays und Büchern zum Thema Theater einen kulturhistorischen Reisebegleiter über die Insel Rügen (Deutschlands mythische Insel, Berlin Verlag, 1999). In ihrem Buch Reise nach Schlesien und Galizien. Eine Archäologie des Gefühls (Berlin Verlag, 2000) erkundet sie sowohl Orte und Landstriche ihrer aus Schlesien vertriebenen Eltern als auch das ehemals ostpolnische Galizien, heute Ukraine – eine Region, aus der zahlreiche Polen nach 1945 vertrieben wurden, die sich dann in Schlesien niederließen. Weitere Veröffentlichungen im Verlag des Deutschen Kulturforums sind Breslau/Wrocław. Ein kunstgeschichtlicher Rundgang durch die Stadt der hundert Brücken und Jeder zweite Berliner. Schlesische Spuren an der Spree. Im Juni 2016 erschien ihr Literarischer Reiseführer Böhmisches Bäderdreieck. Karlsbad, Marienbad, Franzensbad. Roswitha Schieb lebt in Borgsdorf bei Berlin.
Roswitha Schieb: Literarischer Reiseführer Niederschlesien
Fünf Partien durch das zehnfach interessante Land
Potsdamer Bibliothek östliches Europa – Kulturreisen, Potsdam 2025.
ca. 476 S., Softcover, mit zahlr. farb. u. S.-W.-Abb., Zeittafel, ausführl. Registern u. mehrsprachigen Karten
22,– Euro [D] / 22,70 Euro [A] | ISBN 978-3-936168-93-8
Eine Veranstaltung des
Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Im Rahmen unseres Jahresthemas 2025: 25 Jahre Kulturforum
Das Kulturforum wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Beim Tag der offenen Tür im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung kann man von 10 bis 18 Uhr auf verschiedene Arten kreativ werden, Musik hören, Lesungen lauschen, sich verköstigen, sich schminken oder durch die Ausstellung führen lassen. Das gesamte Programm des Tages finden Sie hier.
Datum | So, 22.06.2025 |
Zeit | 16:30 Uhr |
Eintritt | frei |
Barrierefrei | Ja |
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung Berlin
Stresemannstraße 90, 10963 Berlin, Deutschland
Adresse mit Google Maps öffnen.