Eine Veranstaltung in deutscher und polnischer Sprache
Entwurzelung und Verwurzelung, Flucht und Ankunft, Heimat und Heimatlosigkeit sind Themen, deren sich der deutsche Schriftsteller Matthias Nawrat und sein polnischer Kollege Tomasz Różycki in ihren preisgekrönten Werken, annehmen. Vorlagen dafür liefern mitunter die Geschichten ihrer Familien, die von den Gräueln des Zweiten Weltkrieges, Zwangsmigrationen und den Totalitarismen des 20. Jahrhunderts gekennzeichnet sind und deren Spuren nach Oberschlesien führen.
Matthias Nawrats Gedichtband Gebete für meine Vorfahren erzählt von den Vergessenen der Geschichte und von jenen unserer Zeit. Konkret verortet in Berlin, Oppeln/Opole, Hyderabad und Kabul befragen seine Gedichte die europäische Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts und die der globalisierten Gegenwart.
Das tragikomische Langgedicht Zwölf Stationen von Tomasz Różycki handelt von dem Versuch einer Familienzusammenführung aus der Sicht eines Vertreters der dritten Generation nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Auftrag, den der namenlose Held von seiner Großmutter erhält, lautet, die in ganz Polen verstreute Verwandtschaft zusammenzutrommeln, um noch einmal in die Heimat zurückzukehren, aus der sie vor einem halben Jahrhundert vertrieben wurde.
Moderation:
Katarzyna Schieweck
Kulturmanagerin, Essen
Matthias Nawrat, 1979 in Oppeln/Opole geboren, emigrierte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg. Er studierte in Freiburg/Br. und Heidelberg Biologie und später am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Er debütierte 2012 mit dem Roman Wir zwei allein. Es folgten Die vielen Tode unseres Opas Jurek (2015), Der traurige Gast (2019) und Reise nach Maine (2021). Für seinen Gedichtband Gebete für meine Vorfahren wurde er mit dem FontaneLiteraturpreis der Stadt Neuruppin ausgezeichnet. 2024 erschien sein letztes Buch Über allem ein weiter Himmel. Nachrichten aus Europa. Der Autor lebt in Berlin.
Tomasz-Rozycki | © Beata Zawrzel
Tomasz Różycki, 1970 in Oppeln/Opole geboren, ist Dichter, Essayist, Schriftsteller und Übersetzer aus dem Französischen. Er veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, zwei Romane und mehrere Essaysammlungen. Auf Deutsch erschienen bisher u.a. das preisgekrönte Langgedicht Zwölf Stationen (2009), der Roman Bestiarium (2012), der Gedichtband Der Kerl, der sich die Welt gekauft hat (2018) und zuletzt der Roman Die Glühbirnendiebe (2024). Tomasz Różycki wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet. 2023 erhielt er zusammen mit Marcel Beyer den Samuel-Bogumil-Linde-Preis. Der Autor lebt in Oppeln/Opole.
Eine Veranstaltung im Rahmen der
Literaturtage an der Neiße 2025. Das Deutsche Kulturforums östliche Europa ist Mitveranstalter der Literaturtage.
Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung unter www.literaturtage.eu
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Datum | Fr, 11.04.2025 |
Zeit | 19:00 Uhr |
Eintritt | 8,– Euro | ermäßigt 5,– Euro |
Barrierefrei | Ja |
Schlesisches Museum zu Görlitz
02826 Görlitz, Brüderstraße 8
, Deutschland
Adresse mit Google Maps öffnen.
T. +49 3581 8791-0
F. +49 3581 8791-200
E-Mail: kontakt[at]schlesisches-museum.de