Am 12./13. Februar 1940 wurden 1120 Jüdinnen und Juden aus dem Regierungsbezirk Stettin verhaftet und in das vom »Dritten Reich« besetzte Generalgouvernement deportiert. Es handelte sich dabei um die erste Deportation aus dem sogenannten Altreich in ein durch das nationalsozialistische Regime besetztes Gebiet. Hannah Arendt sah darin ein »Experiment« im Hinblick auf den Ablauf weiterer Deportationen, die in den Folgejahren in nahezu ganz Europa von den Nationalsozialisten durchgeführt wurden.
Die künstlerische Intervention von Natalia Szostak und Weronika Fibich geht diesem Denkansatz nach und folgt den Spuren einiger Personen, die auf diesen Transport geschickt wurden. Diese Spurensuche entwickelt sich auf Grundlage des vorhandenen Archivmaterials und bisheriger Forschungsergebnisse. Das Fundament bildet dabei die Aufnahme vorgefundener Zeichen, aus denen sich das damalige Geschehen ablesen lässt. Neben dem Sammeln von Artefakten und der Schaffung eines multimedialen Registers steht der Versuch einer individuellen Erinnerungspraxis (durch Abschreiben, Verlesen, Folgen einer Route) im Fokus.
Finissage und Buchpremiere
Experiment in Catastrophe von Natalia Szostak und Weronika Fibich
Das Buch stellt die finale Etappe der künstlerischen Auseinandersetzung mit einem der dunkelsten Kapiteln pommerscher Geschichte und die Ergebnisse einer bewegenden Spurensuche der Künstlerinnen dar.
Podiumsgespräch
Die Veranstaltung findet in polnischer Sprache statt.
Die Ausstellung wird vom 20. Januar verlängert bis zum 4. April 2023 in der Villa Lentz in Stettin gezeigt.
Vernissage
Donnerstag, 19. Januar 2023
18:00 Uhr
Mit den Künstlerinnen Natalia Szostak und Weronika Fibich, Jagoda Kimber und Magdalena Gebala
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Stadtspaziergang
Sonntag, 12. Februar 2023
12:00 Uhr
mit dem Historiker Eryk Krasucki (Universität Stettin) auf den Spuren der im Februar 1940 deportierten Stettiner Jüdinnen und Juden
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Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Zusammenarbeit mit der Villa Lentz, dem Theaterzentrum KANA, dem Stettiner Kulturinkubator, und der Kunstakademie Stettin
www.wprawka.pl
Weitere Informationen zur Ausstellung auf der Website der Künstlerinnen
Datum | Mo, 20.03.2023 |
Zeit | 17:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Ja |
Willa Lentza Szczecin | Villa Lentz Stettin
al. Wojska Polskiego 84, 70-482 Szczecin, Polen
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