Foto: © Verena Berg
Im Jahr 1991 bereiste der 1936 im pommerschen Stolp/Słupsk geborene Bazon Brock mit einem Filmteam den Ort seiner Kindheit, das Dorf Karlkow/Karlikowo Lęborskie. Dort betrieb die Familie Brock eine Bäckerei. Kurz vor Kriegende musste sie fliehen, zunächst in die Nähe von und nach Danzig/Gdańsk, später nach Dänemark, wo sie mehrere Jahre in einem Flüchtlingslager verbrachte.
Zurück in Deutschland arbeitete Bazon Brock ab Ende der 1950er als Dramaturg. Einen Namen machte er sich als Aktionskünstler und Kunstkenner. Ab Mitte der 1960er Jahre folgten mehrere Professuren in Deutschland und Österreich, zuletzt die Professur für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Die von ihm für die Kasseler documenta 1968 konzipierten »Besucherschulen« sollen im Sinne eines »Action Teaching« den Besuchern Verständnis und Aneignungstechniken für zeitgenössische Kunst jenseits eines passiven Kunstkonsums vermitteln.
Film
Quer denken – gerade gehen. Ansichten des Bazon Brock
44 Min., Regie: Ingo Hamacher, WDR 1991
Der Dokumentarfilm bildet einen Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung Brocks mit der eigenen Familiengeschichte, liefert Grundlagen für das Verständnis seiner Arbeit und stellt Fragen nach der Bedeutung und Zukunft der Kunst.
Kurzvortrag
Heimatlos, sinnlos, haltlos, Seemannslos. Eine Rückkehr ohne Wiederkehr
von Bazon Brock
Gespräch
Im Anschluss an die Filmvorführung sprechen Prof. Dr. Stephan Wolting von der Adam-Mickiewicz-Universität Posen/Poznań und Prof. Dr. Monika Wolting von der Universität Breslau/Wrocław, die selbst aus Stolp/Słupsk stammt, mit dem »Selbstfesselungskünstler« Bazon Brock.
Hinweis zur Teilnahme
Begrenzte Platzzahl. Um eine Anmeldung wird gebeten unter
E-Mail: froesedpgb[at]gmail.com
oder
T: +49 (0)170 2075297
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa im Rahmen der Reihe Von Pommern nach Pomorze. Unterwegs in einem (fast) unbekannten Land.
Die Reihe war Teil unseres Jahresthemas 2022: Land in Sicht. POMMERN jenseits der Strände. Diese Veranstaltung musste krankheitsbedingt ins Jahr 2023 verschoben werden.
In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Reinickendorf und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin.
Wir danken dem Bezirksamt Reinickendorf für die freundliche Unterstützung.
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Dienstag, 24. Mai 2022, 19:30 Uhr
Pommern. Eine Spurensuche mit Hindernissen
Vorträge von Gunter Dehnert und Prof. Dr. Stephan Wolting
Mittwoch, 22. Juni 2022, 19:30 Uhr
Jenseits der Provinz. Pommern in der zeitgenössischen polnischen Literatur
Lesung und Gespräch mit Brygida Helbig und Daniel Odija
Datum | Mi, 01.03.2023 |
Zeit | 19:30 Uhr |
Eintritt | 5,– Euro | ermäßigt 3,– Euro |
Barrierefrei | Nein |
Humboldt-Bibliothek Berlin-Tegel
Karolinenstraße 19, 13507 Berlin, Deutschland
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