Am 12./13. Februar 1940 wurden 1120 Jüdinnen und Juden aus dem Regierungsbezirk Stettin verhaftet und in das vom »Dritten Reich« besetzte Generalgouvernement deportiert. Es handelte sich dabei um die erste Deportation aus dem sogenannten Altreich in ein durch das nationalsozialistische Regime besetztes Gebiet. Hannah Arendt sah darin ein »Experiment« im Hinblick auf den Ablauf weiterer Deportationen, die in den Folgejahren in nahezu ganz Europa von den Nationalsozialisten durchgeführt wurden.
Die Stettiner Künstlerinnen Weronika Fibich und Natalia Szostak (rechts) in der Eingangstür des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald. Foto: © Pommersches Landesmuseum, 2022 • Dorota Makrutzki
Die künstlerische Intervention von Natalia Szostak und Weronika Fibich geht diesem Denkansatz nach und folgt den Spuren einiger Personen, die auf diesen Transport geschickt wurden. Diese Spurensuche entwickelt sich auf Grundlage des vorhandenen Archivmaterials und bisheriger Forschungsergebnisse. Das Fundament bildet dabei die Aufnahme vorgefundener Zeichen, aus denen sich das damalige Geschehen ablesen lässt. Neben dem Sammeln von Artefakten und der Schaffung eines multimedialen Registers steht der Versuch einer individuellen Erinnerungspraxis (durch Abschreiben, Verlesen, Folgen einer Route) im Fokus.
Über die Geschichte der Deportation, ihre Vermittlung und künstlerische »Aneignung« sowie die Bedeutung der Ereignisse im Februar 1940 für die Erinnerungskultur in Deutschland und Polen sprechen
Die Veranstaltung wird gedolmetscht.
Die Ausstellung wird bis zum 24. April 2022 im Pommerschen Landesmuseum Greifswald gezeigt. weitere Informationen
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Pommerschen Landesmuseums Greifswald und dem Deutschen Kulturforum östliches Europa im Rahmen unseres Jahresthemas 2022: »Land in Sicht! Pommern jenseits der Strände«.
www.wprawka.pl
Weitere Informationen zur Ausstellung auf der Website der Künstlerinnen
Das Kulturforum wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Datum | Do, 21.04.2022 |
Zeit | 18:00 Uhr |
Eintritt | 3,50 EUR |
Barrierefrei | Ja |
Pommersches Landesmuseum Greifswald
Rakower Straße 9, 17489 Greifswald, Deutschland
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