Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges: Zwei slowakische Partisanen nehmen ungewollt einen jungen deutschen Volkssturm-Kämpfer gefangen. Sollen sie ihn erschießen oder mitnehmen zu ihrem Stab? Aber den müssen sie erst wiederfinden, mitten in den Bergen und im Schneesturm.
Als sie den bei einem Scharmützel getötetem Deutschen die Stiefel ausziehen wollen, merken Ondrej und Stašek, dass der Feind noch lebt. Er ist keine siebzehn Jahre alt, ein vorlauter Milchbart. Den Naturgewalten ausgeliefert und abgeschnitten von ihrer Führung, müssen die Partisanen selbst entscheiden, ob sie sich mit diesem Kriegsgefangenen regelkonform bis zu ihren Vorgesetzten abmühen wollen.
In den liberalen 1960er-Jahren wendet sich Regisseur Stanislav Barabaš in seinem heute wenig bekannten Meisterwerk von der zuvor üblichen ideologischen Sicht auf die Kriegszeit ab, nimmt individuelle Entscheidungen sowie Fragen der Moral in den Fokus und offenbart die ganze Absurdität des Krieges. Die Kamera von Vincent Rosinec, dem »Dichter des filmischen Bildes« (Regisseur Eduard Grečner), erzählt die dramatische Geschichte in suggestiven Schwarz-Weiß-Bildern einer Schneelandschaft, häufig aus unerwarteten Perspektiven. Die Synthesizer-Sounds und Orgelklänge verbindende Neue Musik des tschechischen Komponisten Zdeněk Liška unterstreicht die angespannte Atmosphäre dieses ungewöhnlichen Kriegsfilms. Der Krieg als moralische Herausforderung, inszeniert als avantgardistische, existenzialistische Parabel.
(Christina Frankenberg)
Regie
Stanislav Barabaš
Literarische Vorlage und Drehbuch
Ivan Bukovčan
Kamera
Vincent Rosinec
Musik
Zdeněk Liška
Schnitt
Maximilián Remeň
Ton
Václav Škvor
Szenenbild
Anton Krajčovič
Maske
Jozef Škopek
Dušan Brodanský
Kostüme
Júlia Ballagová
Darsteller
Ivan Rajniak
Vlado Müller
Axel Dietrich
Radovan Lukavský
Ewa Krzyzewska
Jozef Sorok
Hugo Kaminský
František Gervai
František Török
Produktion
ČSSR (Slowakei), 1965, 96 Min.
Eine vom Deutschen Kulturforum östliches Europa unterstützte Veranstaltung im Rahmen der Sektion »Spotlight Slovensko« auf dem 31. FilmFestival Cottbus
Weitere Vorstellung
Mittwoch, 3. November 2021, 21:00 Uhr
Obenkino Cottbus
Datum | Sa, 06.11.2021 |
Zeit | 14:30 Uhr |
Eintritt | ab 7,50 EUR | Ermäßigung verfügbar |
Barrierefrei | Ja |
Glad-House Cottbus
Straße der Jugend 16, 03046 Cottbus/Chóśebuz, Deutschland
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