Breslau blickt auf eine lange jüdische Geschichte zurück, deren Anfänge in das Mittelalter zurückreichen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt neben Berlin und Frankfurt am Main zur drittgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 begann die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und schließlich Ermordung der jüdischen Bevölkerung Breslaus. Die Tagebücher von Willy Cohn und Walter Tausk, beide im November 1941 in Kaunas von den Nationalsozialisten ermordet, sind erschütternde Zeugnisse dieses Untergangs.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das von der deutschen Bevölkerung verlassene Niederschlesien mit seiner Hauptstadt Breslau zu einem wichtigen Zentrum der Ansiedlung für polnische Juden. Seit dem politischen Umbruch 1989 machen zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen, Vereine und Kulturinstitutionen auf das vergessene deutsch-polnisch-jüdische Kulturerbe in Breslau aufmerksam.
Begrüßung
Impulsvortrag
Podiumsgespräch
Tim Buchen, 1979 geboren, ist Inhaber der BKM-Juniorprofessur Ökonomische und soziale Netzwerke der Deutschen im östlichen Europa im 19. und 20. Jahrhundert an der TU Dresden und Leiter des Projekts Topographie der Shoah in Breslau 1933–1949.
Tamara Włodarczyk, 1973 geboren, arbeitet als freie Ausstellungskuratorin und als Buchautorin zu Themen der jüdischen Geschichte in Breslau und Niederschlesien.
Norbert Conrads, 1938 geboren, ist Professor i.R. für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Stuttgart. Zu seinen Publikationen gehört u.a. die zweibändige Edition Kein Recht, nirgends. Tagebuch vom Untergang des Breslauer Judentums 1933–1941 von Willy Cohn.
Ingo Loose, 1971 geboren, ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.
Die Veranstaltung findet in deutscher und polnischer Sprache statt und wird gedolmetscht.
Für die Teilnahme an dieser Veranstaltung vor Ort ist eine Anmeldung bis 4. November 2021 erforderlich:
E-Mail:
T.: +49 (0)30 254509-0
Bitte übermitteln Sie mit Ihrer Anmeldung folgende Angaben (ggf. auch für Ihre Begleitung):
Vorname und Name
E-Mail-Adresse oder Postanschrift
Telefonnummer
Bei Anmeldung per E-Mail erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung.
Die Teilnahme ist nur möglich mit Nachweis (vorzulegen am Einlass):
Während des gesamten Aufenthalts im Gebäude ist eine medizinische oder FFP2-Maske zu tragen. Begrenzte Platzzahl.
Bitte haben Sie Verständnis, falls wir nicht alle Teilnahmewünsche berücksichtigen können.
Die Veranstaltung wird zudem auf der Website der Stiftung Topographie des Terrors Berlin als Livestream übertragen. Der Stream ist anschließend bis zum 23. November 2021 abrufbar.
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit der Stiftung Topographie des Terrors und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Datum | Di, 09.11.2021 |
Zeit | 19:00 Uhr |
Eintritt | Kostenfrei |
Barrierefrei | Nein |
Stiftung Topographie des Terrors Berlin – Auditorium
Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin, Deutschland
Adresse mit Google Maps öffnen.