Im Böhmerwald entspringt die Moldau, hier gibt es noch Urwälder und Raubkatzen. Der Eiserne Vorhang war lange der Grund, dass dieser Landstrich im Dreiländereck Tschechien-Österreich-Deutschland, der Bayerische Wald gehört dazu, etwas im Abseits lag. Entsprechend unberührt und archaisch sind die Wälder. Der Naturfilm macht durch alle vier Jahreszeiten eine Entdeckungsreise in einer Region, die voller Überraschungen steckt.
Elisa Belotti und Marco Heurich, Ranger aus dem tschechischen und dem bayerischen Teil des Böhmerwaldes, haben ihr Leben den Luchsen verschrieben. Die größte Wildkatze Europas hat hier im Böhmerwald ein Territorium über die Staatsgrenze hinaus. Die Ranger behalten eine Luchs-Mutter im Blick, die ihr Junges durch den Winter bringen muss. Dabei sind einzigartige Aufnahmen vom Miteinander der beiden Wildkatzen entstanden.
Die Bergbäuerin Anna Hones ist in der kleinsten und zugleich höchstgelegenen Gemeinde der Tschechischen Republik aufgewachsen. In 1.100 Metern Höhe lebt sie mit ihrer Familie auch im tief verschneiten Winter auf einem Einödhof. Die Urwälder werden geschützt und sogar ausgeweitet von Förster Claus Bässler, der mit künstlich geschlagenem Totholz Lebensraum für seltene Käfer und Pilze schafft.
An der Moldau liegt das Städtchen Krumau/Český Krumlov, in dem eines der letzten komplett erhaltenen Barocktheater der Welt bespielt wird. Regisseurin Zuzana Vrbová verzaubert Besucher aus aller Welt mit einer originalgetreuen Inszenierung, bei der die alte Bühnentechnik quietscht und ächzt, aber wunderbar funktioniert.
Und die Tierärztin Judith Gollner liebt nicht nur die Tiere auf den weit verstreuten Höfen, sondern vor allem diesen ganz besonderen Menschenschlag in der Wildnis mitten in Europa.
Ein Film von Lisa Eder-Held, Redaktion: Ulrich Gambke, 2017, ca. 45 Min.
Wiederholung
Sonntag, 19.01.2020, 12:45 Uhr
Teil 2:
Montag, 20.01.2020, 21:00 Uhr
Der Böhmerwald – Eine Wildnis mitten in Europa
Weitere Informationen auf den Internetseiten des BR