Fünftägiges grenzüberschreitendes Bildungsseminar vom 28. August 2023 bis 1. September 2023 mit Tagesexkursionen nach Berlin, Potsdam, Stettin/Szczecin, Frankfurt (Oder), Slubice und zum Abschluss noch einmal Berlin
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Das Bildungsseminar geht den Verlusterfahrungen von Deutschen und Polen infolge des Zweiten Weltkriegs nach. An ober- und unterirdischen Stationen in beiden Ländern werden dabei auch Schicksale anderer betroffener Ethnien berücksichtigt.

Ablauf

An den fünf Tagen von Montag, d. 28. August 2023, bis Freitag, d. 1. September 2023, werden wir uns jeweils von 9 bis 17 Uhr, inklusive Pausen, im Rahmen von Vorträgen, Diskussionen, Führungen und Ortsbegehungen mit dem Seminarthema auseinandersetzen. Das Programm ist in 90-Minutenblöcke eingeteilt, wobei Pausen sowie die Zeit für ein gemeinsames Mittagessen eingeplant sind.

Das Seminar beginnt und endet täglich in Berlin.

Am ersten Tag lernen Sie uns als Veranstalter, unseren Kooperationspartner und die weiteren Teilnehmenden kennen. Das detaillierte und aktualisierte Seminarprogramm der Woche wird vorgestellt sowie organisatorische Fragen werden geklärt. Aufgrund der umfangreichen Koordination der Programmpunkte kann es vereinzelt zu Änderungen im Seminarablauf kommen, die Sie endgültig bei uns vor Ort erfahren.

Das Seminarthema »Vertreibung/Wypędzenie« von Deutschen und Polen im Kontext des Zweiten Weltkriegs hat lange Zeit zu Spannungen zwischen beiden Nachbarländern geführt. Diese sind auch aktuell noch nicht vollständig überwunden. Zur kritischen Annäherung an dieses umstrittene Thema lassen wir ausgewiesene Fachleute und zeitbezeugende Personen aus und in beiden Ländern an interessanten Orten zu Wort kommen. Wir werden dabei sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Tarifzone ABC) als auch mit dem Reisebus unterwegs sein.

An den einzelnen Stationen werden folgende Aspekte thematisiert:

Station Berlin

Montag, 28. August 2023

  • Vortrag
    Verlust, Zwangsmigration, Flucht, Vertreibung: Der aktuelle Forschungsstand zur deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte im 20. Jahrhundert
  • Besichtigung
    Die Folgen von Flucht und Vertreibung: Zur Unterbringung von Flüchtlingen durch die alliierten Militärregierungen in Berlin anhand der wechselhaften Geschichte eines Bunkerbauwerkes.
  • Gespräch
    Die Erinnerungskultur der Erlebnisgeneration und der Nachgeborenen: Zur Integration von Vertriebenen, Flüchtlingen und Aussiedlern in Berlin

Station Potsdam

Dienstag, 29. August 2023

  • Information
    Profil und Ziele des Deutschen Kulturforums östliches Europa e.V.: Zum vielfältigen Spektrum der deutschen Kultur und Geschichte im östlichen Europa und zur Vermittlung dieses gemeinsamen Erbes für eine lebendige europäische Erinnerungskultur
  • Vortrag
    »Kalte Heimat«: Die Politisierung und Polarisierung der Vertriebenenfrage seit den 1960er Jahren.
  • Ausstellung
    Der Tagungsort der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs in Potsdam, Cecilienhof: Hintergründe, Vorbereitung und Durchführung der Potsdamer Konferenz
  • Vortrag
    Die Dreimächtekonferenz von Berlin: Zur folgenreichen Vereinbarung über Bevölkerungstransfers

Station Stettin/Szczecin

Mitttwoch, 30. August 2023

  • Thematischer Stadtrundgang
    Wie Stettin zu Szczecin wurde und zur vergessenen Vertreibung von etwa 150.000 Ukrainern, Lemken und Bojken aus Südostpolen in den Norden und Westen Polens, die sogenannten wiedergewonnenen Gebiete, auch nach Stettin (»Aktion Weichsel«)
  • Ausstellung
    »Hans Stettiner und Jan Szczeciński: Das alltägliche Leben in Stettin des 20. Jahrhunderts«: Zur Auswechslung der Einwohnerschaft als Folge der politischen Nachwirkungen des Jahres 1945
  • Besichtigung und Gespräch
    Stettin/Szczecin – eine Stadt als Kreuzungspunkt der Umbrüche, der Minderwertigkeitskomplexe, der Neuerfindungen.
  • Besichtigung
    »Luftschutzbunker Stettin« – nach der Übernahme der deutschen Stadt durch die polnische Verwaltung wurde der einstmals größte Luftschutzraum in einen Atomschutzbunker umgewandelt

Stationen Frankfurt (Oder) und Słubice

Donnerstag, 31. August 2023

  • Thematischer Stadtspaziergang
    Von Frankfurt (Oder) nach Słubice – zur Geschichte der heutigen Doppelstadt, zu den Architekturplänen der Nationalsozialisten für Frankfurt und zum nationalsozialistischen Terror
  • Vortrag
    »Dem Holocaust entkommen«. Lebenswelten polnisch-jüdischer Flüchtlinge zwischen Deutschland bzw. deutscher Besatzung, der Sowjetunion und Polen (1939–1948)
  • Besichtigung
    Zwischen Vergessen und Erinnern – der jüdische Friedhof in Słubice. Zum Umgang mit jüdischen Spuren in der deutsch-polnischen Grenzregion
  • Information und Besichtigung
    Das geplante Transformationszentrum für Frankfurt (Oder)

Station Berlin

Freitag, 1. September 2023

  • Ausstellung
    Flucht, Vertreibung, Versöhnung – das am 21. Juni 2021 eröffnete
    Logo: Dokumentationszentrum der Bundesstiftung in Berlin Dokumentationszentrum der Bundesstiftung in Berlin
  • Information und Gespräch
    Zwischen europäischem Gedächtnis und nationaler Erinnerungsstätte und das Thema Vertreibung in seiner Multiperspektivität – im Zentrum für historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Pankow

 

Teilnahmebeitrag und Anmeldung

Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.

Der Teilnahmebeitrag beträgt 450,– Euro.

Weitere Infos zur Anmeldung hier.

Das Programm finden Sie auch hier.

 

Kontakt

Berliner Unterwelten e.V.
Dr. Heike Welzel-Philipp
Brunnenstraße 105
13355 Berlin
T: +49 (0)30 8866-8465
F: +49 (0)30 8866-8495
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Bildungsseminar und Exkursionen sind eine Veranstaltung des Logo: Berliner Unterwelten Vereins Berliner Unterwelten e. V. und des Logo: DKF Deutschen Kulturforums östliches Europa.