Seit dem 13. Jahrhundert bis zur Gründung der Republiken 1918 war das Gebiet der heutigen Staaten Estland und Lettland vom deutschbaltischen Adel – und den deutschbaltischen Bürgern der Städte – beherrscht worden. Über das Ende des spätmittelalterlichen »Alt-Livland« hinaus hatten sie unter polnischer, schwedischer und russischer Herrschaft ihre politische, soziale und wirtschaftliche Führungsrolle in den drei »Ostseeprovinzen« Estland, Livland und Kurland bewahren können.
Sichtbares Erbe dieser jahrhundertealten Adelskultur sind die baltischen Herrenhäuser, die zum Teil bis auf Burgen aus der Zeit des Deutschen Ordens zurückgehen. Noch im 18. Jahrhundert wurde ein Großteil der Gebäude aus Holz errichtet. Die meisten der erhaltenen Herrenhäuser entstanden im 19. Jahrhundert in den verschiedenen Spielarten des Historismus. Die Ausstellung stellt an Hand ausgewählter Beispiele adelige Gutsanlagen mit dem Herrenhaus im Zentrum und ihre Geschichte vor.
Der Gutshof umfasste Speicherräume und Ställe für Reit- und Arbeitstiere, aber auch Wohnräume für Bedienstete und verschiedene Wirtschaftsgebäude. Im 18. Jahrhundert umgab das Herrenhaus ein Park im Stil des Barock, später in Form eines englischen Landschaftsgartens. Von dem erhaltenen bauhistorischen Erbe wartet neben einigen Dutzend herausragend rekonstruierter Beispiele die Mehrzahl auf ihre Instandsetzung und eine sinnvolle neue Nutzung.
Die Ausstellung stellt an Hand ausgewählter Beispiele adelige Gutsanlagen mit dem Herrenhaus im Zentrum und ihre Geschichte vor.
Freitag, 26. Januar 2024
17:00 Uhr
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Dienstag bis Freitag
11:00 Uhr – 13:00 Uhr
Die Ausstellung Adeliges Leben im Baltikum. Herrenhäuser in Estland und Lettland wurde vom Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Marburg erstellt. Gezeigt von der Ev.-luth. Dreifaltigkeits-Kirchengemeinde Libau / Liepājas Svētās Trīsvienības evaņģēliski luteriskajā draudze.
Das Konzept wurde von Dr. Agnese Bergholde-Wolf erstellt, die auch die Texte verfasste. Der Großteil der gezeigten Fotos befindet sich im Bildarchiv des Herder-Instituts.
Datum | Sa, 27.01.2024 |
Ende | 16.02.2024 |
Eintritt | frei |
Barrierefrei | Nein |
Ev.-luth. Dreifaltigkeitskathedrale Libau | Liepājas Svētās Trīsvienības luteriskā katedrāle
Lielā iela 9, LV-34-01 Liepāja, Lettland
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