Rezension | Uwe Rada: »Die Memel, Kulturgeschichte eines europäischen Stromes«

Welt am Sonntag • 12.12.2010

[…] Eine geschichtsträchtige Gegend, die Uwe Rada (der bereits ein Buch über die Oder geschrieben hat) mit seinem neuesten Band die memel vortrefflich erschließt. Offen und objektiv erzählt er von den gemischtsprachigen Grenzlandschaften entlang der Memel, vom verlorenen deutschen und polnischen Osten, von Judenmord und Vertreibung, aber auch von der Schönheit des weiten Landes, den Eigenheiten seiner Bewohner. Er erklärt, warum der Fluss in der deutschen Erinnerungskultur kaum eine Rolle spielt, welche Rolle die Memel in der Literatur spielt und warum Litauer und Russen sich bei der Aufteilung der Beuteprovinz Ostpreußen Ende der 40er-Jahre in die Haare kriegten. […]