Tag der Russlanddeutschen. Nur wenige Familien sind in der Prignitz heimisch geworden
Susanne Liedtke

Märkische Allgemeine Zeitung • 28.08.2010

[…] Elisabeths Eltern waren als Deutsche an der Wolga geboren und durch das Stalin-Dekret im Jahre 1941 zwangsdeportiert worden. In der Stadt Karaganda in Kasachstan fanden sie dann bis 1993 ein neues zu Hause. »Unsere Oma hat immer für die Traditionen gesorgt«, erzählen die Geschwister Olga und Waldemar. Trotz offiziellen Verbotes der deutschen Sprache hätte sie immer deutsche Gedichte, Sprichwörter und Lieder parat gehabt. […] »Zurückkehren können wir jederzeit«, dachte Waldemar Zelenko damals – und hat bis heute den Entschluss auch nicht bereut: »Hier geht es uns doch gut.« Mit russischen Lebensmitteln fährt er jede Woche durch Mecklenburg und Brandenburg. Ein wenig traurig ist er allerdings, dass sie sich Besuche im Oblast Kaliningrad, wo die Familie seiner Ehefrau Irina lebt, höchstens alle zwei Jahre leisten könnten. […]