Die Wiederentdeckung eines schlesischen Kirchen- und Historienmalers und Verlegers
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Bulla, Brigitte: auf den spuren von paul stankiewicz (1834–1897). die wiederentdeckung eines schlesischen kirchen- und historienmalers und verlegers, Laumann Druck, 1. Auflage 11.06.2010, gebunden 18,90 Eur[D] / 19,50 Eur[A] ca. 96 Seiten, mit farb. Bilda

»Johann Paul August Stankiewicz wurde am 19. April 1834 in Guhrau/Schlesien geboren. Sein Vater war der bürgerliche Schlossermeister Paul Stankiewicz. Aufgewachsen ist er in finanziell bescheidenen Verhältnissen. Schon früh zeigte sich seine malerische Begabung. 1846 wurde der Weihbischof Daniel Latussek auf ihn aufmerksam. Finanzielle Mittel für ein Studium nach seiner Schulzeit konnten nicht erbracht werden. Nach einer Stubenmalerlehre zog Stankiewicz mit dem inzwischen Ersparten nach Berlin, um dort zu studieren. 1860 gelang es ihm, durch die finanzielle Unterstützung von Fürstbischof Heinrich Förster aus Breslau, sein Studium in Rom fortzusetzen. 1862 kehrte er nach Berlin zurück und durfte im gleichen Jahr und auch 1868 in der Akademie der Künste in Berlin ausstellen. 1866 erhielt er den Auftrag, die St. Nikolaus-Kirche in Deutsch Krone (Wałcz) auszumalen. Aufträge für weitere fünf Ölgemälde für diese Kirche folgten. 1870 durfte er die Apsiden in der St.-Peter-und-Paul-Kirche Potsdam ausmalen. 1872 beauftragte man ihn, für die neuerbaute Elisabethkirche in Wilhelmshaven (heutige Christus- und Garnisonkirche) ein Altarbild zu schaffen. Danach folgten vor allem viele Portrait-Aufträge aus dem Kaiserhaus; die Gemälde sind heute europaweit verstreut.

1868 gründete Stankiewicz einen Verlag, den etwa drei Jahre später ein Geschäftsführer weiter führte. Der Künstler wollte fortan nur noch malen. 1875 wurde Stankiewicz mit dem Ritterkreuz des Ordens der Italienischen Krone ausgezeichnet. Paul Stankiewicz verstarb am 28. April 1897 in Berlin und wurde auf dem Alten Schöneberger Friedhof beigesetzt.«
(Quelle: laumann Verlag)