Eine Sammlung von historischen Essays für Hans Henning Hahn
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Dmitrów, E.; Weger, T. (Hg.): deutschlands östliche nachbarschaften. eine sammlung von historischen essays für hans henning hahn. 767 S., zahlr. Abb., Reihe: Die Deutschen und das östliches Europa. Bd. 4. € [D] 89,00. ISBN 978-3-631-57860-5

Die Deutschen und das östliche Europa. Studien und Quellen, Band 4

»Die Wendung Deutschlands östliche Nachbarschaften trägt der Tatsache Rechnung, dass die Geschichte der deutsch-österreichischen, deutsch-polnischen oder deutsch-tschechischen Beziehungen keineswegs auf ihre staatsrechtlichen, politischen, nationalen oder ethnischen Merkmale reduziert werden sollte und sich nicht mit Hilfe gängiger historischer Zäsuren erfassen und zusammenfassend beschreiben läßt.

Die Beiträge dieses Sammelbandes veranschaulichen nicht nur die historische Vielfalt jener Beziehungen, in denen Deutsche seit Jahrhunderten im östlichen Teil Europas mit Menschen anderer nationaler Zugehörigkeit gelebt haben und bis heute leben. Dieses Buch dokumentiert auch die mentale Welt einer solchen Nachbarschaft jener Wissenschaftler und Intellektuellen vor allem aus Deutschland, Polen und Tschechien, mit denen Hans Henning Hahn seit den 1970er Jahren zusammenarbeitet. Sie verbindet die Zugehörigkeit zu einer spezifischen kulturhistorischen Tradition: der Tradition all jener Menschen, die es vermögen, sich über kulturelle Unterschiede und politische Konfliktlagen hinweg miteinander zu verständigen.

Aus dem Inhalt

  • Edmund Dmitrów/Tobias Weger: Zum Geleit
  • Eva Hahn: Hans Henning Hahn und Deutschlands östliche Nachbarschaften
  • Zofia Trojanowicz: Brief an Professor Hans Henning Hahn, nicht nur aus Anlass seines runden Geburtstags
  • Janusz Mallek: Träume von der Großmacht in der Adelsrepublik Polen-Litauen im 17. Jahrhundert
  • Michael G. Müller: Polen, die deutschen Staaten und Russland in den internationalen Beziehungen im 18. Jahrhundert. Systemzwänge und Handlungsspielräume
  • Ryszard Stemplowski: Föderalismus als Taktik? Hypothese über die Politik von Adam Czartoryski, Wladyslaw Sikorski, Edvard Benes und Milan Hodza
  • Milos Havelka: Über einen «Gedächtnis-Utraquismus», der Erinnern mit Vergessen verbindet
  • Heidi Hein-Kircher: Überlegungen zur Ausprägung und Funktion von Raummythen
  • Robert Traba: Angewandte Geschichte. Gedächtnis und Landschaft als Träger historischer Forschung und Bildung
  • Andreas Lawaty: Zur religiösen und politischen Lage der Slawen. Walerian Krasinski (1795–1855), ein polnischer Protestant im britischen Exil
  • Jerzy Holzer: Begriffsdiskussionen hinsichtlich der Systeme des 20. Jahrhunderts
  • Edmund Dmitrów: Zwischen Mythos und Geschichte. Essay zur Formierung des kollektiven Gedächtnisses in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg
  • Kazimierz Wajda: Sozialer Aufstieg, Assimilation und Antisemitismus. Die Juden im südlichen Westpreußen
  • Michael Garleff: Von der Russophobie zum Antislavismus im deutschbaltischen Russlandbild
  • Stephan Scholz: «Respekt vor den braven Polen!». Das Polenbild im deutschen katholischen Jugendbuch des 19. Jahrhunderts
  • Beata Lakeberg: «Der Tag der Freude und der Trauer». Die deutsche Minderheitenpresse in Polen und die Feier des 11. November
  • Alexandra Kurth/Samuel Salzborn: Antislawismus und Antisemitismus, Politisch-psychologische Reflexionen über das Stereotyp des Ostjuden
  • Jan M. Piskorski: Die Deutschen aus polnischer Sicht vor dem Ende des 18. Jahrhunderts
  • Witold Molik: Wurde Großpolen im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts borussifiziert?
  • Antoni Cetnarowicz: «Mit Sicherheit wird man auch bei uns so vorgehen.» Die Haltung der Slowenen zur Lage der Polen im preußischen Teilungsgebiet
  • Jerzy W. Borejsza: Anmerkungen zum Antislawismus und zum Panslawismus
  • Wlodzimierz Borodziej: Die Erlebnisse des Andrzej Brycht, oder: zum Antigermanismus ein Jahr vor dem «März» 1968
  • Adam Michnik: Der Großlustrator und die Wunde auf der Stirn von Adam Mickiewicz
  • Burkhard Olschowsky: Die Solidarnosc und das polnische Kriegsrecht in der Wahrnehmung deutscher Schriftsteller
  • Miroslav Hroch: Sprachliche Emanzipation als ein Phänomen der Sozialgeschichte. Das Beispiel der tschechischen Sprache in Böhmen
  • Jirí Koralka: Die Errichtung des reichsdeutschen Konsulats in Prag am Ende des 19. Jahrhunderts
  • Manfred Alexander: Die Tonfilmaffäre vom September 1930 in Prag als Krisensymptom
  • Václav Houzvicka: Edvard Benes und die britischen Aussiedlungspläne in Mitteleuropa
  • Tobias Weger: Das Hussitenstereotyp im sudetendeutschen völkischen Diskurs
  • Tomasz Szarota: Die französische Marianne und der sie begleitende Pole in der deutschen Karikatur (1920-1939)
  • Ronald Smelser: The Monastic Order of Technocrats: A Comparative Phenomenon. The French Saint-Simonians and Hitler's SS
  • Rainer Grübel: Joseph Brodsky and Osip Mandelstam in (the) Forest of Europe: Derek Walcott's American construction of a European imagotype
  • Basil Kerski: Jerzy Giedroyc als Wegbereiter des deutsch-polnischen Dialogs nach dem Zweiten Weltkrieg
  • Berit Pleitner: «Brechen Sie Ihr Schweigen, Mr. Murray!» Die Gründung der Solidarnosc und die Krise des britischen Gewerkschaftsbunds TUC
  • Kornelia Konczal: Wer hat(te) Angst vor dem polnischen Klempner? Über das Potenzial moderner politischer Mythologie und die Rentabilität von Stereotypen
  • Hubert Orlowski: Akteure und Räsoneure. Wissenschafts- und hochschulpolitische Hegemonialdiskurse.«

(Quelle: peter lang Verlag)