Sie haben das Unmögliche gewollt: Der bewegende Briefwechsel zwischen Paul Celan und Ilana Shmueli, 1967 bis 1970
Sabine Franke

Frankfurter Rundschau • 28.04.2004

»Nicht so sehr eine thematische als vielmehr eine pneumatische Angelegenheit« hat Paul Celan sein Judentum genannt. »Was von den Vätern mir kam / und von jenseits der Väter« war dem Dichter der Niemandsrose allgegenwärtig, wenn auch das »Pneuma«, das seine Dichtung durchdrang, von so manchem politisch engagierten Juden (beispielsweise dem Verleger Salman Schocken) für zu nebulös erachtet wurde – zumal Celan seinerzeit mit Paris bewusst einen anderen Sehnsuchtsort als Palästina zu seiner Wahlheimat gemacht und sich dafür entschieden hatte, »das Schicksal jüdischer Geistigkeit in Europa zu Ende zu leben«.[…]